Raritäten aus der Postkarten-Sammlung Günter Sommer, Teil 1
Die Sammlung Günter Sommer beinhaltet eine nahezu unerschöpfliche Fülle an Postkarten. Vor allem Foto- und Lithographie-Postkarten mit Ortsansichten von Innsbruck und Umgebung und Karten für besondere Anlässe, wie zum Beispiel Oster- und Weihnachtsgrußkarten, wurden schon für viele Beiträge auf „Innsbruck erinnert sich“ verwendet. Günter Sommers Postkarten-Sammlung ist aber weitaus vielfältiger: Es finden sich beispielsweise Stickerei-Karten, Schiebekarten, Scherzkarten, Karten mit Abbildungen berühmter Schauspielerinnen und Schauspieler, Prägedruckkarten, Klappkarten, Passepartout-Karten, Holzpostkarten, mechanische Karten, Kalenderdreh-Karten und Werbekarten. In dieser Beitragsreihe möchte ich Ihnen eine kleine Auswahl an Postkarten aus diesen Sammelgebieten vorstellen.
Das Titelbild zeigt eine Postkarte auf der ein kleiner Junge, der mit einer grünen Latzhose, einem braunen Pullover und einer grün karierten Schiebermütze bekleidet ist. Aus der Latzhose blickt ein kleiner Hund hervor, in der Hand hält der Bub einen Brief. Die Kinderfigur, die aus mehreren Schichten Papier und Stoff – es handelt sich dabei wohl um eine Art Samtstoff – besteht, wurde auf einen dunkelgrauen Papierhintergrund geklebt. Dargestellt ist der am 26. Oktober 1914 in Los Angeles geborene Schauspieler John Leslie „Jackie“ Coogan. Als Kinderdarsteller, dessen Schauspielkarriere bereits mit drei Jahren begann, wurde er im Jahr 1919 durch seine Rolle an der Seite Charlie Chaplins in „The Kid“ zu einem der ersten Kinderstars der Filmgeschichte. Es folgten Hauptrollen in den Filmen „Oliver Twist“ (1922), „Little Robinson Crusoe“ (1924) und „Old Clothes“ (1925). Dem Stummfilmstar Jackie Coogan gelang auch der Sprung zum Tonfilm: Er spielte in den Jahren 1930 und 1931 in den ersten beiden Tonfilm-Verfilmungen von Mark Twains Literaturklassikern „Tom Sawyer“ und „Huckleberry Finn“ mit. Es gibt zwar zahlreiche Postkarten mit der Abbildung des Kinderstars Jackie Coogan, allerdings handelt es sich dabei meist um Exemplare für die Fotografien des jungen Schauspielers verwendet wurden. Die in diesem Beitrag gezeigte Postkarte hingegen hat einen gewissen Seltenheitswert.
Die Postkarte trägt auf der Adressseite den Stempel „Leo Stainer, Innsbruck“ und die Kartennummer 2168.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 50-33)