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Operettenklänge In Innsbruck, Teil 1

Operettenklänge in Innsbruck, Teil 1

Das Titelbild zeigt den am 5. Dezember 1850 in Graz geborenen Schauspieler, Komiker und Operettensänger Alexander Girardi in seiner Rolle als Bruder Straubinger in der von Edmund Eysler komponierten Operette „Bruder Straubinger“. Die in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts spielende Handlung enthält eine Fülle von komischen Situationen und erzählt von der Suche eines Mannes nach dem richtigen, glücklichen Lebensweg. Das Libretto stammt von Moritz West und Ignaz Schnitzer.

Das Werk wurde am 18. November 1907 am Stadttheater in Innsbruck mit Alexander Girardi in der Hauptrolle aufgeführt. Am nächsten Tag stand „Die Schützenliesel“, eine weitere von Edmund Eysler komponierte Operette, ebenfalls mit Alexander Girardi in der Hauptrolle, am Programm. Die folgende Abbildung zeigt den Programmzettel für diese Veranstaltungen.

Der Komponist Edmund Eysler (Geburtsname Eisler) wurde am 12. März 1874 in Wien als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Er studierte am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss arbeitete Edmund Eysler zunächst als Klavierlehrer, begann aber schon in jungen Jahren zu komponieren. Mit der Operette „Bruder Straubinger“, die am 20. Februar 1903 im Theater an der Wien mit Alexander Girardi in der Hauptrolle uraufgeführt wurde, erlebte er seinen künstlerischen Durchbruch und wurde auf einen Schlag berühmt. Im Jahr 1950 wurde die Operette
unter dem Titel „Küssen ist keine Sünd“ mit Elfie Mayerhofer, Curd Jürgens und Hans Moser in den Hauptrollen verfilmt. Die Musik wurde für die Verfilmung allerdings von Alois Melichar adaptiert.

Edmund Eysler komponierte nach „Bruder Straubinger“ zahlreiche weitere Operetten, die sich größtenteils zu Publikumsmagneten entwickelten. Am 7. Oktober 1927 erhielt Edmund Eysler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien und am 27. März 1934 das Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurden seine Werke dann während der Zeit des Nationalsozialismus mit einem Aufführungsverbot belegt. Edmund Eysler flüchtete jedoch nicht wie viele seiner Musikerkollegen ins Ausland, sondern blieb in Wien wo er bei Freunden und entfernten Verwandten unterkam. Nach dem Krieg konnte er an seine früheren Erfolge anknüpfen und feierte mit der am 22. Dezember 1947 am Wiener Burgtheater uraufgeführten Operette „Wiener Musik“ einen letzten großen Erfolg. Im Jahr 1949 erhielt Edmund Eysler den Ehrenring der Stadt Wien. Am 4. Oktober 1949 verstarb er in Wien wo er in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof bestattet wurde.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 48-128, VO-459)

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