Neubau mit Fragen
Heute blicken wir auf einen Teil eines Neubaus in Innsbruck. Wo sich das Gebäude befindet, ist eine interessante Frage. Frage ist auch schon ein gutes Stichwort: Unzweifelhaft ist diese Anlage ein Neubau, vermutlich in den frühen 1960-er Jahren.
Und dennoch gibt es Fragen. Der Plattenbau, so es einer ist, ist recht streng in seinem Formalismus. Aber warum gibt es nur so kleine Fenster? Der freie Zugang zu den westlichen Wohnungen ist wohl die letzte Möglichkeit frische Luft zu atmen. Warum auf der westlichen Seite des Gebäudes keine Balkone oder großen Fenster angebracht sind, kann nur auf einen sehr sparsamen Kostenrahmen beim Bau zurückgeführt werden.
Irgendwie ist Alles an dem Bau streng. Sogar die Fahrräder stehen in Reih und Glied. Es scheint fast so, dass es sich um dieselben Modelle handelt. So richtig viel Platz für Individualität scheint es zumindest von außen betrachtet nicht gegeben zu haben.
Wer kann mehr zu dieser Aufnahme berichten?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Ecke Südring (Burgenlandstaße) – Amraserstraße
Heute schaut es hier so aus:
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Die „schönen“ Balkone sind dem Südring abgewandt alle auf der Südseite plus einer Balkonreihe an der Süd-Ostkante. Die nordseitigen sind lediglich Durchgangsloggias, ein auf einer Seite offener Hausgang und sicher lichter als eine geschlossene Konstruktion. Die öde Bauweise ist kein Einzelfall. Konfektionsware wie so viele Neubauten. Die ersten Jahre dürften dort draußen bezüglich Verkehrsbelastung noch erträglich gewesen sein.
Die Radler hatten bis in die Stadt einiges zu treten. Die Uniformität ist angebotsbedingt. Es gab damals fast nur Steyrer Räder, sehr verbreitet das Modell Puch Jungmeister in einer Herren und einer Damenversion. Alle mit Rücktrittbremse. Dazu eine Dreigangschaltung auf der Lenkstange. Der erste Gang lieferte eine derart hektische, ja geradezu würdelose Kurbelei, daß Schieben fast die bessere Lösung war. Daneben gab es ein paar seltene KTM Räder und die sportlichen der Marke Capo. Die hatten eine Fünfgangschaltung am Rahmen befestigt und natürlich keinen Rücktritt, manchmal fehlte bei denen auch der sonst obligate Gepäckträger. Mindestens zwei Bewohner hatten schon Mopeds, welche Bequemlichkeit!.