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Nachtflug Und Früher Morgen

Nachtflug und früher Morgen

Eine Leserin aus Niederösterreich, Frau Mella Waldstein, recherchierte letzthin zu Häusern Nummer 15 und 17 in der der Templstraße und sandte uns dann die von ihr ausführlich recherchierte Geschichte einer unerwarteten Verbindung Innsbruck-Wiltens zum französischen Autor und Flieger Antoine de Saint-Exupéry. Saint-Ex (so riefen ihn die Fliegerkollegen) hat weltbekannte Bücher geschrieben; das berühmteste davon ist natürlich der kleine Prinz, das nach Bibel und Koran am öftesten übersetzte Buch, wie Wikipedia meint. Frau Waldsteins Artikel ist am 27.Juli 2024 in der Samstags-Beilage spectrum der Wiener „Presse“ erschienen.

Die Journalistin und Autorin ist auf ein Tagebuch gestoßen, das die junge Innsbruckerin Paula Hentschel (1883-1965) in ihrer Zeit als Kindermädchen bei der Familie Saint-Exupéry in Lyon begonnen hat. Zum Titelfoto oben gibt sie an:
Das Tiroler Kindermädchen Paula Hentschel (Mitte) bei der Familie Saint-Exupéry in Frankreich. Rechts die Mutter Marie de Saint-Exupéry und links Tante Tricaud. Auf den Karetten die Kinder Simone, Marie-Madeleine, François, Gabrielle und Antoine im Park von Chateau Saint-Maurice, um 1905. 
Foto: Courtesy of the Saint Exupéry-d’Agay Estate

Die briefliche Verbindung mit der Familie, bei der sie zwei Jahre geblieben war, hielt ein Leben lang. Paula Hentschels Eltern waren in Innsbruck früh verstorben und sie reflektierte in ihrem Tagebuch die Trauer um den Verlust und ihre Einsamkeit in der Fremde; in die Familie Saint Exupéry war sie gekommen, nachdem dort auch gerade der Vater des späteren Piloten mit nur 42 Jahren verstorben war. Die Verbindung mit dem berühmtesten Familienmitglied spielt im Tagebuch keine herausragende Rolle, wird aber in den späteren Briefen mit seiner Mutter thematisiert. In Frau Waldsteins schönem Essay stellte sie Ausschnitte aus Saint-Exupérys 1942 erschienenen Text „Flug nach Arras“ den Erinnerungen von Paula gegenüber. Aus Copyrightgründen kann ich ihn nicht ganz hier einstellen, aber er beginnt so:

„Meine allerfrühste Erinnerung? Ich hatte ein Kindermädchen aus Tirol, das Paula hieß. Aber es ist eigentlich gar keine Erinnerung. Es ist eine Erinnerung an die Erinnerung.“ (Antoine de Saint-Exupéry)

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