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Mythos Und Kult In Den Alpen

Mythos und Kult in den Alpen

Oberhalb der Inzinger Alm am Hundstalsee steht ein Tempel – errichtet aus Steinen rund um den See, ohne Mörtel, ohne Bindemittel. Ein idyllischer Platz- für viele auch ein Kraftplatz. Der Apollontempel am Hundstalsee ist ein Kunstwerk, das die Verbindung Natur – Mensch, Kunst – Mensch, sowie Kunst und Natur darstellen soll

Abb. 1

Der Apollon-Tempel, errichtet zu Ehren des griechischen Gottes Apollon, Sohn des Zeus und Gott der Künste, ist das Werk der beiden einheimischen Künstler Robert Tribus und Heinz Triendl. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren schufen sie dieses beeindruckende Bauwerk. Im Mittelpunkt steht eine begehbare Kuppel, flankiert von zwei imposanten, sechs Meter hohen Türmen. Ergänzt wird die Anlage durch kleinere Türme und einen Steg, der mit einer Sitzbank in den angrenzenden See führt.

Der Apollon-Tempel wird auf seiner Rückseite von einer Lawinenmauer geschützt, und das gesamte Bauwerk soll etwa 350 Tonnen wiegen. Um ein möglichst archaisches Erscheinungsbild zu schaffen, entschieden sich die beiden Künstler Robert Tribus und Heinz Triendl, ohne technische Hilfsmittel und ohne den Einsatz von Mörtel zu arbeiten.

Abb.2

Der Bau des Tempels begann im Jahr 1986 und wurde 2006 fertiggestellt. In dieser Zeit wurden nicht nur hunderte Tonnen Steine von Hand transportiert und aufgeschichtet, sondern die Künstler mussten sich auch mit zahlreichen Gerichtsverfahren auseinandersetzen. Der Grund: Der Tempel wurde ohne Baugenehmigung errichtet. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, organisierten Tribus und Triendl mehrere Protestaktionen, darunter eine Demonstration vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck und einen neunstündigen Sitzstreik vor dem ORF-Zentrum. Schließlich entschied der Oberste Gerichtshof zugunsten der Künstler und des Tempels.

Meinen Beitrag möchte ich nun mit der Inschrift des Tempels beenden, die an der Front angebracht wurde: „Erkenne dich selbst!“ und wer Lust hat, kann sich auf eine Wanderung auf den Spuren Griechischer Mythologie hier in den heimischen Bergen begeben.

Titelbild: Stadtarchiv Innsbruck, Sign.: Pt-8504

Bilder in den Beiträgen:

Abb. 1: Apollontempel am Hundstalsee – tirol.ORF.at – Radio Tirol (zugegriffen, am 03.09.2024)

Abb. 2: Stadtarchiv Innsbruck, Sign.: Pt-8629

Verfasserin: Laura Madreiter

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