Jakob Andrä von Brandis
Das Titelbild zeigt den ehemaligen Landeshauptmann von Tirol – Jakob Andrä von Brandis zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Am rechten oberen Abschnitt ist das Familienwappen mit dem Spruch „Seps est medicina laboris“ zu erkennen. Darunter steht Anno 1614 – Altatis 45 – 19 Ianuarii geschrieben. Übersetzt bedeutet die Aufschrift, dass das Portrait am 19. Jänner 1614 im 45. Lebensjahr angefertigt wurde.
Jakob Andrä von Brandis (1569-1629) war ein Nachkomme des alten Adelsgeschlechtes der Graubündten, die seit dem 12. Jahrhundert in der Geschichte Tirols involviert waren. Jakobs Vater Heinrich von Brandis diente als Mundschenk, Kämmerer und war Teil des Rates von Kaiser Maximilian II. Während seiner Jugend absolvierte Jakob eine Ausbildung im Jesuitengymnasium in München, reiste im Anschluss nach Bologna, Prag und Wien. Als sein Vater 1589 starb kehrte Jakob nach Tirol zurück und verwaltete die Güter seiner Familie um der Burg Brandis bei Lana. In den darauffolgenden Jahren war Jakob teil des Regierungsrates und Kämmerer von Erzherzog Matthias und Obersthofmeister der Erzherzogin Anna Katharina Gonzaga. Im Jahr 1610 starb der damalige Landeshauptmann Johann Jakob von Khuen. Kaiser Rudolf II. erhob Jakob von Brandis zum neuen Landeshauptmann und Burggraf von Tirol. 1621 wurde Jakob in den geheimen Rat unter Leopold V. berufen und führte das Amt für 2 Jahre aus. Den Titel eines kaiserlichen und erzherzoglichen Geheimrates behielt er jedoch bis zu seinem Tod. Am 7. Juli 1628 legte Jakob die Stellung des Landeshauptmannes aus gesundheitlichen Gründen ab und verstarb am 7. November 1629.
(Stadtarchiv Innsbruck – Bi-K-906)
Autor: Riccardo Geisler