Innsbruck: Klein-Venedig?
Charmant und idyllisch präsentiert sich dieses Bild einer städtischen Oase aus dem Jahr 1905. Aber es ist weder Venedig noch Amsterdam zu sehen, nein – auch in Innsbruck gab es einmal zumindest einen Kanal, nämlich den des Sillflusses. Der Sillkanal diente ja bekanntlich eigentlich vor allem wirtschaftlichen Zwecken – ein Großteil der Industrie Innsbrucks spielte sich lange Zeit an diesem Kanal ab. Andererseits sorgte das abgeleitete Sillwasser für die ein oder andere wirklich hübsche Szenerie im städtischen Raum. Hier zu sehen ist die ehemalige Heigl-Villa, deren Garten sich hin zum Sillkanal öffnet. Besonders schön: es gibt sogar ein Boot! Das Gebiet entspricht heute in etwa dem Innenhof der Häuser Sterzinger Straße 8 und 8a. Im Hintergrund zu sehen ist ein Teil des „Arlberger Hof“ (damals Südbahnstraße 2), den wir auch im Beitrag „Ein echtes Rätsel… Mit einigen Teufeleien“ sehen. Übrigens: dieses Gebiet gehörte zum Zeitpunkt der Aufnahme des Bildes erst ganz „frisch“ zum Innsbrucker Stadtgebiet: Wilten war bis zum Jahr 1904 eine eigenständige Gemeinde.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-269. Das Originalfoto befindet sich im Besitz von Hr. Manfred Leixner. Dem Stadtarchiv wurde dankeswerterweise ein Digitalisat mit einigen Infos zur Verfügung gestellt.)
So schön, so schade darum.