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In Memoriam Mag.a Josefine Justic

In Memoriam Mag.a Josefine Justic

Mit großer Bestürzung haben wir gestern vom für uns völlig überraschenden Tod unserer langjährigen Kollegin Mag.a Josefine Justic erfahren.

Frau Justic – und für die Allermeisten von uns war sie ihr Leben lang „Frau Justic“ – begann ihre Arbeit im Stadtarchiv Innsbruck wenige Monate nach Ihrer Matura. Ihr gesamtes Arbeitsleben blieb sie dem Archiv treu. Mit Dr. Hye als Chef und Dr. Woditschka als Kollegen bildete sie über fast 30 Jahre ein eingespieltes Team. Viele ArchivbenützerInnen können Anekdoten von diesem Trio erzählen. Sie war dabei der ruhende Pol.

Josefine Justic war eine Institution. Als Kennerin der Materie, aber auch als moralische Instanz. Sicherlich war der Wechsel in der Leitung des Archivs 1998 für sie eine große Umstellung. Neue Ideen, Veränderungen im Haus, neue Menschen, eine neue Generation.

Sie vertrat ihre Meinung gelegentlich mit Nachdruck und bei vielen Diskussionen prallten oft unterschiedliche Sichtweisen aufeinander. Wir haben am Ende aber immer eine Lösung gefunden und konnten wieder gemeinsam weiterarbeiten.

Wenn ein Akt auszuheben war, die bekannten Daten aber zu unbestimmt waren, konnte sie auf Stunden in den Depots verschwinden. Am Ende ist sie fast immer mit dem gesuchten Akt lachend wieder aufgetaucht. Das angegebene Jahr war falsch, der Name falsch geschrieben, die Adresse lautete auf eine falsche Hausnummer oder was bei einer Anfrage halt sonst noch falsch sein kann.

Mit der Gründung des Stadtmuseum Innsbruck entdeckte sie ihr Interesse an der Kuratierung von Ausstellungen. Die Präsentationen mit den Fotos aus der Sammlung Walter Kreutz waren hier sicherlich besondere Highlights. Unvergessen bleiben auch die zahllosen historischen Beiträge in „Innsbruck informiert“.

Weniger bekannt war ihr privater unermüdlicher Einsatz für Kinder in schwierigen Familienverhältnissen und für alleinerziehende Mütter.

Nach ihrer Pensionierung begann sie das Studium der Geschichte, dass sie binnen weniger Jahre erfolgreich absolvierte. Während des Studiums und in den folgenden Jahren publizierte sie immer wieder Bücher und Beiträge. Am bekanntesten ist wohl das Buch zu den Innsbrucker Straßennamen. Für die Stadtteilzeitung „Westwind“ war sie viele Jahre als Autorin ebenso tätig, wie auch im Vorstand des Innsbrucker Verschönerungsvereins.

Bei ihren Forschungen besuchte sie uns immer wieder im Stadtarchiv. Wir nutzten diese Treffen gerne, um etwas von ihrem Archiv-Wissen anzuzapfen. Wir hatten die Hoffnung, dass sie noch viele Jahre in Wissenschaft und Forschung tätig sein würde. Es kam anders.

Wir danken Mag.a Josefine Justic für ihre jahrzehntelange Arbeit, für ihre Kollegialität und auch für den ein oder anderen verdienten Rüffel.

Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck

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