Ich hatte einen (nicht Dienst-) aber -Gang
… und hatte die Möglichkeit, mich in einem Teil des Schloss Büchsenhausen zu bewegen. Wer dort vorbeigeht, dem sticht neben der gelben Signalfarbe und der langgezogenen, etwas verschachtelten Architektur entlang der Straße über dem Haupteingang unvermittelt ein junger steinerner Mann ins Auge – der Hl. Johannes Nepomuk. Der ist natürlich nicht von ungefähr da, sondern bewacht als Schutzpatron seit 1688 das Anwesen.
Grundsätzlich passt sein Auftreten als Patron gut in diesen Zeitraum: Johannes Nepomuk ist quasi der Habsburgische „Staatsheilige“ des Barock und in den verschiedensten Regionen der ehemaligen Habsburgermonarchie zu finden. Er erscheint aber auch sonst für Büchsenhausen passend: Er ist Nothelfer gegen Wasser-Gefahren. Die Umgebung ist steil, felsig und sehr wasserreich, Kanzler Biener konnte damit sogar Bier brauen – doch gefährlich war’s eben auch, man denke nur an den nicht weit entfernten Fallbach, der mehr als einmal die naheliegenden Gebäude beschädigte.
Am 16. Mai ist das Patrozinium des Johannes Nepomuk. Die Büchsenhausener gedenken ihrem Patron in Form einer feierlichen Messe in der hauseigenen Kapelle. Im Durchgang zu dieser Kapelle ist ebenfalls eine Abbildung mit dem Schutzpatron Johannes Nepomuk zu sehen, der hinunterweist auf Büchsenhausen. Zu lesen ist ein Ausschnitt aus Psalm 131: haec requies mea, hic habitabo, quoniam elegi eam, übersetzt etwa: „Dies ist meine Ruhestätte, hier werde ich wohnen, denn diese habe ich erwählt.“

PS: Ich sehe gerade mit Schrecken, dass ich über diesen bei uns sehr häufig anzutreffenden Heiligen noch gar keinen eigenen Beitrag gemacht habe. Wird nachgeholt.
(Titelbild: Alois Muglach; Zweites Bild: Hanna Fritz)