Großer Gott wir schleifen Dich

Wieder einmal sitzt man in Hötting zu Plane und kämpft gegen die Unbill der Sandbühel und der Schwerkraft im gebirgigen Theil des größten Dorfs Österreichs. Mit großen Schwüngen wird der Graue Stein erschlossen. Offenbar kämpft man mit den gelb bezeichneten Bauverbotszonen, die um die Mittenwaldbahn bestehen und natürlich auch mit dem moränoid-instabilen und abschüssigen Gelände zu tun haben, das sich mit den Mitteln der späten 1920er Jahre nicht so ohne Weiteres in blühende Terrassenlandschaften verwandeln lässt.

Erst nach einigen gescheiterten Versuchen den Plan über die moderne Streetmap zu legen, fiel mir auf dass hier schon visionär die Schleifung der großen Gott-Kapelle eingepreist war. Daraus wurde vorerst nichts, erst in den späten 1960er Jahren schritten Verkehrspragmatiker zur Tat, wie Kollege Matthias Egger hier so gelungen beschrieben hat. Man lässt das Kleinod im Plan zwar noch mitten in der schönen neuen Sadracher Auffahrt stehen, aber so wäre das auch ohne die breiten SUVs der Sandbichlbewohner*innen verkehrstechnisch nicht gegangen. Die Streckenführung der grün im Plan erdachten Straßen spricht generell eher nicht für Ortskenntnis. Dazwischen erklingt das Ave Maria der landschaftlichen Zersiedlungsplanung, „OBP1“, kurz für „Offene Bauweise Parterre und 1.Stock“.

Auf Umwegen landet dieser Plan schließlich im Bauamt der Absorptionsgemeinde Innsbruck. Die interaktive Version… bitte hier zu konsultieren.