Ganz im Westen Innsbrucks…
… befindet sich das einstige Gerätehaus der 3. Kompanie (Allerheiligenhöfe) der FF Hötting. Auf Initiative des Gastwirtes Hans Weinold fand am 24. Jänner 1931 im Gasthaus Flungerhof, dessen Pächter er war, die konstituierende Sitzung der Freiwilligen Feuerwehr Allerheiligenhöfe statt. Alle 24 Anwesenden erklärten sogleich ihren Beitritt und wählten Karl Heinz Födisch zu ihrem Kommandanten.
Bereits bei der Gründungsversammlung wurde die Frage aufgeworfen, ob sich die FF Allerheiligenhöfe nicht der Einheit Hötting anschließen solle. Allerdings wurde die Idee aufgrund fehlender Kommunikationsmittel und des langen Anfahrtsweges von Hötting her zunächst verworfen. Dennoch wurden in einer Besprechung mit dem Kommando der FF Hötting im Gasthaus Flungerhof am 7. März 1931 die Voraussetzungen und Möglichkeiten einer Eingliederung in die Höttinger Feuerwehr erörtert. Bei dieser Besprechung waren sich die Funktionäre beider Wehren grundsätzlich einig, dass die Feuerwehr Allerheiligenhöfe in die FF Hötting integriert werden solle. Nachdem man sich jedoch über den zukünftigen Status – als Zug oder als selbstständige Kompanie – nicht einigen konnte, drohte das Projekt beinahe zu scheitern. Erst im November 1932 gelang es die Auseinandersetzung zu lösen und die Feuerwehr Allerheiligenhöfe wurde in die 3. Kompanie der FF Hötting verwandelt.
Wie so oft, waren es auch in diesem Fall die Mitglieder, die aus eigenen Mittel die ersten Ausrüstungsgegenstände und Einsatzgerätschaften – darunter auch ein Leiter – beschafften. Allerdings fehlte es an einer Feuerwache. Alle Gerätschaften waren vorerst in einer offenen Scheune untergebracht, wo sie weder vor Diebstahl noch vor Staub und Schmutz sicher waren. Mit viel Einsatz und Geduld gelang es der 3. Kompanie schließlich die Errichtung eines Feuerwehrhauses zwischen dem sogenannten Römer-Häusl und dem Klingenschmied-Hof zu erwirken. Der Spatenstich erfolgte am 4. Mai 1935. Allein bis zum 1. August 1935 sollen die Mitglieder der 3. Kompanie (Allerheiligenhöfe) beim Bau ihres Gerätehauses über 1.000 Arbeitsstunden geleistet haben. Dennoch vergingen zwischen Baubeginn und der Einweihung über ein Jahr; erst am 16. August 1936 war es endlich soweit.
Im Zuge des Wiederaufbaus des Innsbrucker Feuerwehrwesens nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwar die FF Hötting wieder aufgestellt, jedoch ohne ihre einstigen Kompanien Höttiger Au und Allerheiligenhöfe. Heute wird das Gerätehaus vom Innsbrucker Feuerwehr Oldtimer Club genützt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-6633 / Ph-20203)