Eine Votivtafel aus der Annakapelle
Das Titelbild zeigt eine 45 x 32,5 Zentimeter große Votivtafel aus Holz, die im Jahr 1839 von einem unbekannten Maler angefertigt wurde. Die Tafel befand sich ursprünglich in der Annakapelle auf der Weiherburg und ist nun Teil der Sammlung des Stadtarchivs Innsbruck.
Der Text, der rings um eine Darstellung der Muttergottes, der Heiligen Anna und des Heiligen Christoph gruppiert wurde, erzählt von einer schrecklichen Viehseuche im Jahr 1797, von der die Weiherburg und die umliegenden Höfe verschont blieben: „Als im Jahre 1797 durch mehrere Herbstmonate hindurch eine Viehseuche in der Gemeinde Hötting bereits alles Vieh dahingerafft hatte, Weyerburg aber und die umliegende Gegend davon verschont blieb – so machte, aus Dank und zur Erinnerung für die Nachkommen, der Pächter in Weyerburg durch besondere Theilnahme des damahligen Gutsbesitzers von Weyerburg Herrn Philipp Wörndle unterstützt, mit den nächsten Nachbarn ein Verlobniß alljährlich am 21ten November am Maria-Opferungstage 3 h.h. Messen lesen zu lassen: zum Dank für die gütige Verschonung, durch die Güte Gottes, zur Ehre der seligsten Jungfrau und Muttergottes Maria, der h. Anna und des h. Christoph.“
Zum Dank stifteten Johann Kiechl, Ingenuin Spielmann, Leo Kamerlander, Joseph Mayr, Franz Stolz, Johann Schaur, Franz Gager und Joseph Mayr eine heilige Messe, die jedes Jahr am 21. November gehalten werden sollte. Da im Jahr 1839 nur noch Joseph Mayr am Leben war, wurde die in diesem Beitrag vorgestellte Votivtafel angefertigt um auch die Nachwelt an dieses Ereignis zu erinnern: „Da im Jahre 1839 von den Verlobenden nur mer Joseph Mayr, auf der Spreng, beim Leben ist, auch einige von obengenannten Gütern verkauft wurden, so wurde zur fromen Erinnerung diese Schrift verfertiget.“
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-244)