Eine Institution als Schneider
Heute erinnert sich wohl niemand mehr an den „Civil- und Militärschneider Johann Marsch“, der sein Geschäft in der Maria-Theresien-Straße 55 betrieb. Für Militärschneider gibt es auch – Gott-sei-Dank! – kaum mehr Bedarf.
Johann Maresch aber scheint fast sein gesamtes Leben in und für sein Geschäft gelebt haben. Immerhin scheint er bereits im ersten Adressbuch von 1898 an derselben Adresse auf wie er es noch 1931 tut.
Damit hat er auch das Ende der Monarchie und damit der zahllosen Uniformen beruflich überlebt. Ob alle seine Kunden das auch von sich behaupten konnten, bleibt allerdings zu bezweifeln.
Während die meisten stolzen Geschäftsinhaber mit den Mitarbeitern oder der Familie posieren, scheint es Johann Maresch auf diesem Bild anders zu machen. Er hat offenbar zwei besonders gelungene Schneiderarbeiten für eine Uniform und für eine zivile Kleidung antreten lassen. Ein Foto-Shooting also. Jedenfalls besser als die anderen Shootings, die es in Uniformen gibt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-31.005)