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EIn Stillleben

EIn Stillleben

Manchmal schreibt Archivar*in während oder vor dem Abendessen Innsbruck-Erinnert-Beiträge, da es sich untertags nicht ausging. Ich kann Ihnen verraten, dass die abendlichen Geistesblitze sich oft auf das häusliche Umfeld beschränken. „Weiches Ei“ und „Eierspeis“ mochte die Datenbank nicht, aber mit „Spiegelei“ wurde ich schließlich fündig. Dieses eierige Stillleben wurde im Jahr 1955 im Hause Friedrich Nickel aufgenommen. Ob abends oder mittags ist zwar nicht bekannt, jedenfalls hat der/die Zubereitende mit Butter und Schmalz nicht g’spart. Auf dem Folgebild wird der Erdäpfelstampf „ummigschupft“ in die Pfanne, damit er das Fett auch noch gut annehmen kann.

Gottseidank haben alle Mahlzeit-Komponenten in der Pfanne zusammengefunden.

Interessant sind die Bilder natürlich aus kulturgeschichtlicher Sicht: Das Medium Fotografie war mittlerweile so verbreitet und offenbar in der Form leistbar, dass man auch sein Abendessen in zwei Bildern festhalten konnte. Einige Jahrzehnte zuvor würde man wohl eher vergeblich nach Spiegelei-Bildern suchen.

Ich lade Sie noch ein, der wundervollen Küchentapete einen Blick zu spendieren und verabschiede mich zum Abendessen.

(Stadtarchiv Innsbruck, KR-DIA-70)

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