Ein Blick in die Dorfgasse
Mit diesem Foto springen wir ziemlich genau 85 Jahre in der Zeit zurück: es wurde im Oktober 1935 am Beginn der Dorfgasse in Hötting aufgenommen. Rechts sehen wir das ehemalige Gasthaus Tengler mit der Figur des heiligen Nepomuk davor. Zu dieser Zeit war die Fassade des Hauses noch gänzlich unverziert: die prominenten Malereien, die „Totzenhacker“, Fahnenträger, Trommler und Marketenderin und natürlich den „Tengler“ darstellen, wurden erst im Jahr 1942 durch Johannes Obleitner geschaffen.
Die anderen beiden Häuser gehören zur Daxgasse (Nr. 10 und 12). Bei der Nr. 12 in der Mitte der Straße handelt es sich um das ehemalige landesfürstliche Gerichtsdienerhaus, welches im Jahr 1697 als Wohnsitz des Gerichtsdieners für das Landgericht Sonnenburg erstmals erwähnt wird. Das ursprüngliche Gerichtsdienerhaus wurde jedoch im Jahr 1809 im Rahmen der Freiheitskämpfe von den Bayern zerstört. Hintergrund dafür soll gewesen sein, dass der damalige Gerichtsdiener Wolfgang Natterer, Hauptmann der Höttinger Schützen, gemeinsam mit seinem Bruder Josef den vorrückenden Bayern große Schwierigkeiten bereitete und diese dann das Natterer’sche Haus in einem Racheakt zerstörten. Das Gebäude, das wir hier (und heute noch) sehen, ist ein Neubau aus dem Jahr 1811, welcher in den 1870er Jahren und in den 1950er Jahren wiederum erneuert und umgebaut wurde. Ein Geschäftsschild auf dem Foto verrät, dass im Erdgeschoss ein Geschäftsraum untergebracht war. Um was könnte es sich hierbei gehandelt haben? Das Adressbuch lässt uns im Dunkeln…
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24512-162)
Hier war früher eine Greisslerei mit verschiedenen Pächtern, Herr Tuchner in den 1970-ern, dann Herr Lowin, dann Herr Suntiger,
Frau Ötzinger war glauben wir die letzte Pächterin als Greisslerei bevor es dem heutigen Zweck als Elektrolager
überging.
Das war in den 1950 Jahren eine Gemischtwarenhandlung, in der ich öfters eingekauft hatte, der Name war Siess,
die richtige Schreibweise ist mir leider nicht mehr bekannt!