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Der Maler Und Graphiker Oswald Hengst. Teil 3

Der Maler und Graphiker Oswald Hengst. Teil 3

Der Maler und Graphiker Oswald Hengst starb am 1. März 1938. Am nächsten Tag erschien in den Innsbrucker Nachrichten folgende Todesanzeige:

Ebenfalls am 2. März 1938 erschien in den Innsbrucker Nachrichten ein Nachruf in dem das Leben und Wirken Oswald Hengsts unter anderem mit folgenden Worten gewürdigt wurde: „In den gestrigen Nachmittagsstunden verschied in Innsbruck der bekannte Kunstmaler und Graphiker, der frühere langjährige Leiter der graphischen Abteilung der Wagner’schen Universitäts-Buchdruckerei in Innsbruck, Oswald Hengst, nach längerem Leiden im 68. Lebensjahre. […] Zuerst war Hengst als Lithograph bei der Firma Redlich tätig und kam von dort zur Wagner’schen Universitäts-Buchdruckerei, deren lithographische Abteilung er begründete und jahrzehntelang in vorbildlicher Weise leitete. Hengst war selbst künstlerisch tätig, aus seiner Hand sind unzählige Plakate, Entwürfe und Werbedrucksorten hervorgegangen. […] Auch als Landschaftsmaler hat Oswald Hengst zahlreiche stimmungsvolle Ölgemälde aus verschiedenen Teilen Tirols geschaffen. […] Schon vor Jahren wurde die Gesundheit Oswald Hengsts schwer erschüttert. Er erholte sich zwar von einer tückischen Krankheit, zog sich aber in den Ruhestand zurück. Mit Oswald Hengst ist ein Mann dahingegangen, der sich durch sein liebenswürdiges Wesen und seine fachliche Tüchtigkeit in weitesten Kreisen zahlreiche Freunde erworben hat, die sein Andenken stets in Ehren hatten werden.“

Ein Jahr nach seinem Tod wurden in der Innsbrucker Kunsthandlung Czichna einige seiner Kunstwerke ausgestellt. In den Innsbrucker Nachrichten vom 18. April 1939 wurde über diese Ausstellung und das Kunstschaffen Oswald Hengsts in einem kleinen Artikel Folgendes berichtet: „In einem Auslagenfenster der Kunsthandlung Czichna sind gegenwärtig Werke des im Vorjahr dahingeschiedenen Malers und Graphikers Oswald Hengst zu sehen. Die Auslese der Werke des rastlosen Künstlers bringen uns seine nie versagende Liebe für die schöne Natur in Erinnerung. Die Farben sind keck auf den Bildgrund gesetzt, die Tonskala kennt kein Wiederholen, immer neue Farbakkorde überraschen. Auch war dem Maler Hengst eigen, immer die besten Ausschnitte einer Landschaft zu finden. Diese Gabe befähigte ihn, bis ins späte Alter einen hohen Rang als Plakatkünstler zu behaupten. Os­wald Hengst lebt heute noch in ungezählten Werken des künstlerischen Fremdenprospektes. Liebevolle Miniaturkunst bringen die Notgeldentwürfe aus der Inflationszeit, diese Notgeldscheine haben Sammelwert und sind Kulturdokumente, die historisches Geschehen im Tiroler Land festhalten. Oswald Hengst, dessen Wiege in Sachsen stand, liebte Tirol wie seine Heimat. Aus dieser Liebe kam auch sein reiches künstlerisches Schaffen.“

Bei dem Titelbild dieses Artikels handelt es sich um eine Autotypie eines Ölgemäldes von Max Esterle. Dargestellt ist ein Porträt des Künstlers Oswald Hengst. Das Blatt ist mit folgender handschriftlichen Widmung versehen: „Zur freundl. Erinnerung an Oswald Hengst, Innsbruck Jänner 1912.“

Die zweite Abbildung zeigt ein von Oswald Hengst gestaltetes Plakat für die „Tirolerwein Export-Gesellschaft m.b.H.“, die in Innsbruck in der Speckbacherstraße Nummer 32 und in Bozen am Kornplatz Nummer 10 ihre Firmensitze hatte.

(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-1799, Pt-5459, Innsbrucker Nachrichten 2. März 1938)

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