Der Bau der Nordtiroler Eisenbahn – Nächster Halt Pill-Vomperbach
Der jüngste Rätselbeitrag unsere Serie war für unsere geschätzte Frau Stepanek keine große Herausforderung, zu sehen war natürlich das kleine Örtchen Pill. Der heutige Bahnhof Pill-Vomperbach jedoch war nicht immer unter diesem Namen bekannt. Als er am 7. Mai 1951 eröffnet wurde, trug er noch die einfache Bezeichnung Vomperbach. Erst seit 1959 ist die Kombination der beiden Ortsnamen offiziell.
Ein besonders schönes Zeitdokument findet sich im Erinnerungsalbum, das die Gegend zur Zeit des frühen Bahnverkehrs eindrucksvoll beschreibt:
„In der weiteren Fortsetzung zeigt sich das Dorf Terfens links der Bahn, welche nun die weisse Wand, eine ausgedehnte und hohe Ablagerung von weissem Kalkgerölle, zurücklegt, und sofort in einer der schönsten Landschaften des Innthales, den Vomper Wildbach, gegenüber dem Dorfe Vomp, überschreitet.
Letzterer entspringt im Vomper Loch, einer wilden und engen Schlucht der Kalkgebirgskette, welche das Innthal gegen Norden begränzt. Nach Ueberschreitung des Vomper Baches gelangt die Bahn in einen nicht beträchtlichen Einschnitt, hinter welchem sich eine herrliche Landschaft vor den Blicken des Reisenden ausbereitet.“
Obwohl wir leider kein historisches Foto der Haltestelle Pill-Vomperbach in unserem Bestand führen, findet sich in der Sammlung Newessely zumindest ein Blick auf Vomperbach. Die Bahnlinie kann man zwar erkennen, aber genau der Blick auf die Haltestelle bleibt uns leider verwehrt.

Ein Detail aus der Lithographie hat sich aber erst vor kurzem geändert. Die alte Brücke über den Vomperbach, das auf dem Bild hier zu sehende Viadukt, wurde im Jahr 2019 vollständig erneuert. Die neue rund vierzig Meter lange neue Brücke wurde direkt vor Ort vormontiert und anschließend in das bestehende Schienennetz eingeschoben. Auch wenn das Verschwinden dieses alten Streckenabschnitts zunächst ein wenig Wehmut auslöst, macht die stetige Weiterentwicklung und Modernisierung deutlich, wie wegweisend die Entscheidung zum Bau einst war.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, GoNe-017645, Bi-k-652_18)
Schön, wie man hier zum Umlberg hinaufsieht, dem östlichsten Teil des Gnadenwalds!
In den 70-er Jahren gabs hier auch ein Wildgehege. Mit unseren Kindern waren wir ein paarmal oben.
Als wir gerade dort standen, kamen einmal zwei Spaziergängerinnen – in Begleitung eines Dackels – und fragten den Aufseher:
„Gell – ’s Reh isch die Frau vom Hirsch!“
„Um Gotts Willn, naaa!“, sagte der Aufseher, „Der tats ja derdrucken! Na, naa, zum Reh ghört der Rehbock – und zum Hirsch die Hirschkuah! Weil da paßt die Größn.“
„Ah sooo?!“ meinten die Damen. Und die eine fragte interessiert:
„Und wia isch des eigentlich bei die Gams? Gibts da aa Manndln und Weibln???“
Fast „verschluckt“ hätte er sich damals, der Aufseher…
Aber das hatte jetzt nichts mit der Eisenbahn zu tun. Ich bitte um Entschuldigung.
Frau Stepanek, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, wieder einmal eine ganz tolle, lustige Gschicht ! Bitte weiter so !
… in einer der schönsten Landschaften des Innthales … denkt sich wer das gleiche?
Nein, da sind wir schon vorbei!!! Denn das schaurig viele Geschiebe, das der Vomper Bach aus dem gleichnamigen Loch herausbefördert, das kann wohl nur – ja wen denn? Einen Geologen? – entzücken.
Was fängt man mit diesen rauen Mengen eigentlich an? habe ich mich gefragt – und tatsächlich eine Antwort gefunden:
„Es stehen noch seine Nordmauer, die allerdings nach Westen nur bis zum drittletzten Fenster reicht.. – Die Wandpfeiler und der Chorbogen AUS GELBEM TUFF VOM VOMPERBACH. “ Öha, schau an! Und wo? Nun, etwas innabwärts – in Schwaz: Der älteste Teil der Schwazer Pfarrkirche…!
Ja, es scheint Tradition zu sein, daß man den „ew’gen Stein“ aus welchem dieses „Haus voll Glorie“ erbaut wurde, aus dem nahen Wildbach geholt hat (wie 1933 beim Bau der Fritzener Kirche aus dem Bärenbach)
Aber mir ist bei diesen Schotter- und Steine-Massen im Bett des Vomperbachs recht unheimlich zumute. Jetzt – wo einwärts in das Vomperloch schon Wohnhäuser stehen – und das Logistikzentrum…
Solange er „schläft“, dieser Wildbach… Aber er kann jederzeit aufwachen. Hoffentlich hielte die Bahnbrücke dem stand.
Diskussion ist, wenn unterschiedliche Ansichten zusammentreffen. Ich möchte daher meine einbringen: Der Bach im Vordergrund ist zweifelsfrei der Vomperbach. Wir blicken nach Süden. Hinter der Eisenbahnbrücke fließt der Inn. Das große Gebäude links ist die Pillermühle und die Kirche ganz links die Pfarrkirche von Pill (über den Turm zu identifizieren). Der Berg links wäre dann der Pillberg.
Sorry! Flüchtigkeitsfehler! Ich beziehe mich auf das historische Bild unter dem eigentlichen. Ich Hektiker!
Sehr schöne Bilder, sowohl die Fotographie als auch das historische gemalene Bildnis.
Der Standort des Fotografen dürfte im Bereich der Schipiste vom Kellerjoch nach Schwaz entstanden sein, war einmal eine der längsten Schistrecken in Tirol, ähnlich vom Glungezer zur Karlskirche, auf Grund des Klimawandels ist der unterste Abschnitt von der ehem. unteren Mittelstation nach Schwaz nicht mehr befahrbar, so wie Tulfes zur Karlskirche. Das schöne an dieser Abfahrt war immer durch die Streuobstwiesen der Pillberger Bauernhöfe zu fahren, durch welche diese Abfahrt führte,- das Bienenhäusl am Bild wird einiges zum Ertrag der Obstbäume beigetragen haben.
Visavis teilt der „Halltal“- Kamm mit Umlberg-Walderalm, Hundskopf, Fürlegg, Bettlwurf und Speckkarspitz das Vomperloch vom Halltal, zwei naturbelasse, sehr schöne Karwendeltäler.
Wenn man „Dampf “ ablassen will, kann man von Absam durchs Halltal zur Halleranger Alm wandern, von dort durchs Vomper Loch zur Ganalm, Walder Alm und über Gnadenwald retour nach Absam.
Im Vomper Loch zur Ganalm gute Trittsicherheit notwendig!