Der Bau der Arlbergbahn – Neue Funde II
Kaum hat man den letzten Satz im letzten Beitrag geschrieben, kommt einem ein Foto unter, welches die eigenen Behauptungen unterminiert. Die von mir getätigte Aussage „von Maschinen jeglicher Art ist weit und breit nichts zu sehen“ stimmt nur bedingt, wie das heutige Titelbild beweist. Nur fünf Bilder weiter in der Serie aus der Sammlung Kreutz ist dieses technische Ungetüm aufgetaucht. Stolz posieren unzählige Arbeiter mit dem Gerät, das ich als Laie als Tunnelbohrer identifizieren würde (man möge mich korrigieren), der wahrscheinlich für den Arlbergtunnel verwendet wurde.
Da dieses Bild eines vermeintlichen Kraftwerksinnenraumes direkt in der Serie folgt, nehme ich an, dass es sich dabei um die Energiequelle des Bohrers handeln könnte? Als technisch wenig versiert lehne ich mich da jetzt aber weit aus dem Fenster. Vielleicht ist unter unseren Leser*innen jemand, der zu meiner Freude, etwas Qualifiziertes dazu sagen kann?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Sammlung Kreutz, noch ohne Signatur)
Da gibt’s nicht zu korrigieren, das ist ganz bestimmt eine Tunnelbohrmaschine zum gleichzeitigen bohren von mehreren Sprenglöchern.
Im zweiten Bild sieht man viele Zylinder einer Dampfmaschine die große Getrieberäder antreiben. Gut möglich, dass dort auch oder sogar ausschließlich Strom für die Tunnelbohrmaschine erzeugt wurde.
Das Foto zeigt die Tunnel-Bohrmaschine in Langen a. Arlberg, die erstmals am 4. Nov. 1880 auf der Langener Seite des Arlbergtunnels eingesetzt wurde. Fotograf Thaddäus Immler in Bregenz.
Das Foto unten zeigt die Maschinenhalle des sog. „Maschinengebäudes“ (1880 errichtet umittelbar südl. des Westportals des Arlberg-Tunnels in Langen a. Arlberg) für die Pressluft und die Frischlufteinbringung der 1880 beigezogenen „Brandt’sche Bohrmachine“ aus Winterthur (CH). Foto Thaddäus Immler, Bregenz.