Damals wie heute IV
Weil’s so schön war führen wir unsere Reihe „damals wie heute“ fort – diesmal mit einem Blick in die Riedgasse um ca. 1900. Die mittlerweile stark befahrene Straße ist zu diesem Zeitpunkt noch bäuerlich geprägt: wo sich heute Autos und Busse durchschlängeln (vorausgesetzt es ist gerade keine Baustelle), da war vor 100 Jahren noch ein dörfliches Idyll. Rechterhand reiht sich ein Bauernhaus an das nächste, links säumen große Obstgärten den Straßenverlauf. Der linkerhand zu sehende Brunnen wurde aus der Venusquelle gespeist und als Viehtränke verwendet. Auch die Leiterwägen und Misthaufen auf der noch nicht geteerten Straße sind Geschichte. Die Verkehrstechnische Bedeutung der Straße ist trotz der idyllisch wirkenden Szenerie nicht zu unterschätzen: die Riedgasse bildet als östliche Verlängerung der Schneeburggasse einen Teil der ältesten nördlich des Inns verlaufenden Landstraße zwischen Zirl und Hall. Zudem verlief die Grenze zwischen dem alten Burgfrieden Innsbruck und dem Dorf Hötting teilweise entlang der Riedgasse – noch heute ist sie Teil der Grenze zwischen den Katastralgemeinden.
Die Häuser rechts von der Straße tragen heute (nach mehrmaligen Änderungen) die Hausnummern 21-29, darunter die ehemalige Tischlerei Freiseisen auf 21 und Schneidermeister Gruber auf 23. Noch zu erkennen ist das mittlerweile abblätternde Geschäftsschild des Friseursalons Mairhofer auf Nr. 29, in dem vielleicht noch der/die ein oder andere Leser/in seine/ihre fesche neue Frisur erhielt… Können Sie sich noch an Betriebe erinnern die in dieser Häuserzeile untergebracht waren? Links im Bild ist das Haus Nr. 28 zu sehen. Heute hat das Haus jedoch einen Eckturm. (siehe unten)
(Stadtarchiv Innsbruck, KR-NE-13; Foto 2: privat, KR-NE-3995)
Liebe Hanna,
danke für das schöne Bild der alten Riedgasse,- beim Albuin Mairhofer sind wir als Schulkinder zum
Haarschneiden gegangen,- als Betriebe -/Geschäfte sind uns noch Glasermeister Paul Madersbacher (östlich vom
Frisiersalon), Metzgerei Josef Spornberger (Kreuzung Nageletal), Transportunternehmen Siegfried Kathrein sowie der Schützenwirt visavies der Bäckerbühelgasse in Erinnerung.
lg
Und im Haus nach dem Nageletal (auf der Spornberger-Seite) war so ein minikleines Lebensmittelgeschäft. Meine Großmutter ging dort oft einkaufen. Weiß noch jemand, wie die Besitzerin hieß?
Das war Frau Grete Prabitz, gewohnt hat sie in der Innstraße 61.