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Bahnbau

Bahnbau

Vermutlich ist es nur selten der Fall, dass ein Zug über eine Strecke fährt, die noch gar nicht so richtig fertig ist. Noch dazu, wenn er stehen bleibt.

Übrigens steht auf den fünf Tanks hinter der Lok nicht „Limo“ sondern „Wimo“. Vermutlich ist es aber ähnlich giftig. Aber was ist es?

Der Ort des Geschehens ist nach einer Art Schrecksekunde gleich klar. Die Umstände auf der Baustelle weniger. Da gibt es Mander auf der rechten Seite, die die alte Strecke verteidigen, während die auf der linken nur an ihre Schalungen denken. Der Ausgang ist leider schon vorhersehbar.

Die Lokomotive schaut für den Laien aus wie ein zu klein geratenes „Krokodil“. Nicht das Krokodil, dann im Original „Grokodüü“ heißt, das man in Wien am Würstelstand zur „Oatrichen mid am Gschissenen und am Buggl“ [Hochdeutsche Übersetzung auf Wunsch lieferbar] bestellt, sondern die legendäre Lokomotive. Hier bitte ich die Spezialisten um Hilfe. Nicht die der Würstelstände, sondern die der Eisenbahn…

Und wenn diese dann schon am Werk sind, so können diese sicher viel Neues zu dieser – aus meiner Sicht – interessanten Aufnahme beisteuern.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-2094)

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare
  1. Auweh, Herr Morscher. Minikrokodil…Das hab ich auch einmal irgendwo im Internet geschrieben, vielleicht sogar hier, glaub aber eher beim D. Geiler seinem Forum. Da hats Haue gegeben. Auch von zwei Teilnehmern, de auch hier posten. Bin schon gespannt 😀 .

    Und natürlich ist das so ein Taschenalligator, äh Minikrokodil. Nicht zu verwechseln mit der ausgestorbenen Krokodiltasche.

    Mit WIMO rennt der Wissen vortäuschende Googler gegen einen Antennenwald. Und findet „Wirtschaft im Oberland“. Naja, die Bahneler haben damals ja gerne ein Bierele…aber soviel?

    1. Ja, genau. Nachdem das eindeutig ein Milchtransportwaggon ist dürfte WIMO wirklich für die Wiener Molkerei stehen. Die Firma ist dann 1992 in der NÖM aufgegangen.

  2. 1. die Wiener Molkereien ( es gab mehrere ) haben die benötigte Milch aus ganz Österreich, meist im Nachtsprung bezogen.

    2. Die Lokomotive, BBÖ Reihe 1070.100 mit Baujahr ab 1928 bis ca 1942 ) als „Krokodil“ zu bezeichnen grenzt fast an eine Gemeinheit.
    In Österreich wurde nur eine Lokomotive, die BBÖ Baureihe 1100 ( ÖBB 1089 ) mit der Achsfolge 1´C + C 1, Baujahr 1923 bis 1924´bezeichnet, diesen Spitznamen hat diese Lokomotive und die zweite Bauserien BBÖ Reihe 1100.100 ( ÖBB 1189 ) von den Schweizer Vorbildern der Serie Ce 6/8 bzw. Be 6/8 mit Baujahr ab 1918
    erhalten.
    Die abgebildete Lock der BBÖ Reihe 1070.100, bei der ÖBB ab 1953 als Reihe 1161 war eine vierachsige Verschublok mit einem starren Rahmen, war ca.10,5 m über die Puffer gemessen lang, der Achsstand betrug exakt 5,0 m, auf Wikipedia.at BBÖ 1070 ist diese Lok sogar in rot am Innsbrucker Bahnhof abgebildet.
    Zur Erklärung der BBÖ Reihe 1100 bzw. 1100.100 war eine 8-achsige Lokomotive mit der Besonderheit, daß die
    Motoren in vorgelagerten niedrigen Aufbauten gelagert waren, der Trafo und die Führerständen im normalhohen Aufbau eingebuat waren. der Mittelteil war gelenkig auf einem Brückenteil aufgebaut.
    Da diese Lok eine Gesamtlänge von 20,35 m und einen Gesamtachsstand von 17,7 m aufwies, benötigte diese Lok eine entsprechende Gelenkigkeit.
    Da der Vorder- und der Hinterteil niedriger als der Mittelteil und beweglich wie das genannte Reptil war, erhielt diese Lokbauart besagten Spitznamen, in der Schweiz gibt / gab es noch zwei weitere Loks mit gleicher Bauart und entsprechendem Spitznamen.
    Die abgebildete 1161 war keineswegs gelenkig wie besagtes Reptil, daher schmerzt dieser Spitzname jeden Eisenbahnkenner.
    siehe auch hier Wikipedia BBÖ Reihe 1100!
    viel Spaß beim weiterschmökern

  3. Sehen Sie, lieber Herr Morscher, ich hab ja q’warnt.

    „….2. Die Lokomotive, BBÖ Reihe 1070.100 mit Baujahr ab 1928 bis ca 1942 ) als „Krokodil“ zu bezeichnen grenzt fast an eine Gemeinheit.“ und „….Die abgebildete 1161 war keineswegs gelenkig wie besagtes Reptil, daher schmerzt dieser Spitzname jeden Eisenbahnkenner.“. Da kennen Lokexperten wie Herr Zigler keinen Spaß, gell. Gottseidank hat niemand Tausendeinhundertsechzig gesagt, so wie ich einmal mit Tausendzehn für die schlanke Zehn-Zehn ähnlichen Protest geerntet habe.

    Da man hier ohne es zu ahnen Empörung ernten kann, weise ich nachdrücklich auf Ihren Ausweis „als Laie“ hin, der einen doch freischlagen sollte.

    Ich fand diese kleinen Verschubloks immer interessant, sogar irgendwie lustig, mit ihrem halbrunden Kochtopf vor den Fenstern und dem hektischen Gezappel ihrer Schubstangen, wenn sie mit fast immer seitlich herausschauendem Lokführer und knallenden Plunger(?)schaltern am Viadukt hin und her wieselte. Manche wurden noch auf das ÖBB-Rot umgefärbt, mindestens eine, die dunkelgrün blieb, hat man wenigstens seitlich mit roten Farbtupfern getröstet. Welches Bauteil das war, weiß ich nicht.

    Als Kind hab ich immer gehofft, dass irgend ein Personenzug mit so einer Lok nicht nur verschoben wird, sondern echt fahrplanmäßig unterwegs wäre.

    Auf unserem Foto wird die kleine Lok von der Museumstraße gleich wieder auf einem andern Gleis zurück zum Bahnhof gefahren sein.

    Ich trau mich Herrn Zigler zu fragen: Hat man nicht die 1020 auch unter Bahnkundigen als Krokodil bezeichnet, obwohl es trotz Gelenken kein richtiges war?

    1. Sehr geehrter Her Hirsch!
      In Österreich wurden ausschließlich die Loks der Baureihe BBÖ 1100 ÖBB 1089 bzw. BBÖ 1100.100 ÖBB 1189 als „Krokodil“ bezeichnet

      Die ÖBB 1020 ( ehemals DRG E 94 ) wurden in Österreich nie als „Krokodil“ bezeichnet sondern immer nur als „1020“ in Worten zehn-zwanzig.
      Tiernamen wurden bei E-Loks erst wieder ab 2000 mit den Baureihen 1016 bis 1216 eingeführt, diese heißen sogar in offiziellen ÖBB-Texten „Taurus“ also Stier, wegen ihrer Kraft.
      Die Diesellok Reihe 2016 heißt „Hektor“

      In Deutschland wir die Baureihe E94 bzs 194 ( entspricht unserer 1020 ) als „deutsche Krokodil“ benannt, da in Deutschland keine ähnlichen Loks gebaut wurden.
      In der DDR wurde diese Baureihe ( 254 ) sogar als „Eisenschwein“ genannt.

    1. Hallo Herr Haller

      Danke für die Richtigstellung,
      Achtung, hier hat wieder der Tipfehlerteufel zugeschlagen, Die Baureihe heißt richtig 2016!

  4. also zum „Minikrodüh“ brauche ich mich nicht mehr zu äussern – bestens kommentiert.
    Die Verschublok 1161 befährt hier den Museumstrassen Durchlaß, welcher nach dem schweren Unfall mit Waggon-Absturz nunmehr neu und verbreitert errichtet wird. Die Lok verschiebt den Milchwagen von einer Garnitur zum Verladegleis hinter dem Ischia-Haus. Dort befand sich damals ein Portalkran zum Verladen solcher Behälter. Vor der Containerzeit gab es viele Arten von Transportbehältern für „Haus zu Haus“ Lieferungen mit der Bahn.
    Übrigens Herr Hirsch, es gibt so eine kleine Lok beim Südbahnmuseum in Lienz, welches auch des öfteren bei Sonderfahrten unterwegs ist.

  5. Mir kommt vor, dass die 1070 auch auf der Mittenwaldbahn Gürterzügen vorgespannt wurde. Oder waren das nur gelegentliche Abweichungen vom Einsatzort?

    Auch wenn die Lokomotiv-Spitznamendiskussion schon ausgelutscht ist – die Form würde am ehesten noch an DB BR 160, das „Bügeleisen“ erinnern. Aber nur sehr entfernt (bevor sich allgemeines Wehklagen erhebt), da der Führerstand auf der 1070 fast symetrisch sitzt.
    Ich glaube mich zudem zu erinneren, dass es auch eine asymetrische schweizerische Rangierlok mit einseitig stark ausgeprägtem Vordach gab, die als „Ärmelholz“ bezeichnet wurde…..

    Hamsterbacke, Sowbelly, Taigatrommel, Bipolar….alles Eisenbahnfahrzeuge 🙂

    Es gibt Lokomotiv-Spitznamenverzeichnisse zB für BRD: http://www.db-loks.de/tfz/spitznamen.html)
    Fast lyrisch muten die Italienische Spitznamen an: https://it.wikipedia.org/wiki/Soprannomi_di_rotabili_ferroviari (bis jezt war mir davon nur die Schildkröte bekannt)
    Sehr empfehlenswert auch diese Liste mit stakrem Schweizbzug: https://modellbahn.mahrer.net/vorbild/uebernamen/
    …und in Spanien gibt es sogar Pinguine: https://www.avaf.es/trenes-y-animales-2/ (wobei es offenbar strittig ist, ob das Fahrzeug so ausbalanciert war, dass es sich wie ein Pinguin fortbewegte, oder ob die Farbgebung daran erinnerte)

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