Kaum Fass-Bar
Da es in Nordtirol so gut wie keinen eigenen Weinanbau gibt, waren die WeintrinkerInnen im Lande schon seit jeher auf Importe angewiesen. Man denke nur daran, dass der Familienname „Sau(e)rwein“ in Hötting eine lange Tradition hat… Darum waren bereits seit dem Mittelalter Weinexporte aus Südtirol ein gutes Geschäft im Alpentransit.
Etwa um 1924 etablierte sich Hans Wild in der Grillparzerstraße 5 als Weingroßhandlung. Davor war er in der Kapuzinergasse angesiedelt. Die Geschäfte scheinen sehr gut gelaufen zu sein, denn schon wenige Jahre hat er seine Handelstätigkeit auch auf die beiden Nachbarhäuser ausgedehnt. Während des Zweiten Weltkriegs ging das Geschäft auf Fritz Wild über, der es bis Ende der 1980-er Jahre führte. Bis heute wird es in dritter Generation fortgeführt.
Im Bild eine Werbekarte von Hans Wild in der Grillparzerstraße in Dreiheiligen. Zu sehen sind weitläufige Keller – das Unternehmen erstreckte sich auch über drei Häuser –, die eine schier unübersehbare Menge von Weinfässern beinhalten. Bei diesem Anblick riecht man förmlich schon den säuerlich-kalten Geruch, der mit diesen Kellern untrennbar verbunden scheint.
Interessant ist, dass Getränke wie Branntwein oder Wermut heute ähnlich altmodisch klingen wie Eierlikör.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: So-34-16)
Lassen wir die Grillparzerstraße bitte in Dreiheiligen – die sind eh so klein!