Chiffrierte Liebesbotschaften?
Es soll nicht jeder mitlesen (können), Briefpapier ist keines zur Hand, die Ansichtskarte ohnhehin viel schöner und doch – belangloses will man/frau auch nicht schreiben. Was also tun? Man könnte die Liebesbotschaft unter die Briefmarke schreiben (was fallweise auch geschah) oder man verschlüsselt gleich den ganzen Text. Tatsächlich war dieses Praxis um die Jahrhundertwende bei Liebespaaren sehr beliebt, wie etwa die neue Dauerausstellung im Museum für Kommunikation in Nürnberg zeigt.

Auch Maria Häupl, die offenbar in der städtischen Badeanstalt in der Adamgasse beschäftigt war und um 1900/05 in der Höttinger Gasse 21 wohnte, bekam – zumindest gelegentlich – chiffrierte Ansichtskarten. Erhalten haben sich etwa die drei hier abgebildeten Karten aus Oberperfuss, Kematen und Rinn. Wer sie geschrieben hat, ist (bislang) nicht bekannt. Auch die Chiffre ist (noch) nicht geknackt. Aber vielleicht gelingt das ja Ihnen? 😉

(Slg. Kurt Klieber, Privatbesitz)