Raritäten aus der Postkarten-Sammlung Günter Sommer, Teil 12
Am 19. Juli 1899 verfasste eine (junge?) Frau namens Helene den Text auf der oben abgebildeten Postkarte. Folgender Spruch könnte, wenn man das Wort „Ansichtskarte“ gegen „SMS“, „Facebook Post“, etc. ersetzen würde, durchaus aus der heutigen Zeit stammen:
„Heute lässt man’s gerne bleiben,
Lange Briefe noch zu schreiben,
Denn die Bekannten erwarten
Alle doch nur Ansichtskarten;
Und ich mach‘ mir auch zu Nutze
Diese Segnung der Kultur,
Dass mir’s gut geht, dies bericht‘ ich
Drum per Ansichtskarte nur.“
Die Postkarte ist an ein „Fräulein Hansi Lünemann“, das zu diesem Zeitpunkt in der Villa Seehof in Seeboden am Millstättersee wohnte, adressiert. Die Karte, die am 20. Juli 1899 gelaufen ist, stammt aus dem Wiener Verlag A. Sockl.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 47-359)