Vertrautes aus neuer Perspektive
Ausnahmsweise nicht Anton Schöllhorn, sondern Richard Müller verdanken wir diese ungewöhnliche Aufnahme. An einem prachtvollen Sommertag hat er mit seiner Kamera die Einser-Stütze der Nordkettenbahn erklommen, um die Hungerburg aus einer neuen Perspektive einzufangen. Und das ist ihm gelungen! Nicht nur der Schaffner lugt neugierig aus der Kabine heraus, auch wir sehen uns um, staunen über die beiden längst verschwundenen Häuser am Areal des NKB-Parkplatzes, die Gärten und Schupfen oder den alten Kiosk östlich der Linde …
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderst erlebte die Hungerburg markante Veränderungen: „Von der Kuhweide und dem Milchausschank zum Tanzparkett und Parkplatz. Vom zarten Waldesecho zum siebenfachen sonntäglichen Lautsprecher-Klang. Vom unwegsamen Fußsteig zur asphaltierten Rodelbahn, auf der sich auch Autos fortbewegen dürfen. Und das alles schon dreißig Jahre nach der Gründung, nicht auszudenken, was nach hundert Jahren hier oben alles sein wird“, liest man im September 1936 in der Innsbrucker Zeitung.
Was würde wohl der unbekannte Autor der Innsbrucker Zeitung sagen, wenn er heute über die Hungerburg spazieren würde? Wäre er erstaunt? Begeistert? Entsetzt? Wir wissen es nicht, aber wenn Sie die Hungerburg aus einer neuen Perspektive kennenlernen möchten, dann lege ich Ihnen unsere eben erschienene Publikation ans Herz:
Matthias Egger / Johann Holzner (Hrsg.), Hungerburg. Architektur – Kultur – Natur, Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge 80, Innsbruck 2024. Erhältlich bei uns im Stadtarchiv, in unserem webshop oder im gut sortierten Buchhandel. Ideal auch als Weihnachtsgeschenk 😉
Und wenn Sie am kommenden Montag noch nichts vor haben, dann schauen Sie doch bei der Buchpräsentation vorbei.
Wann: Montag, 25.11.2024, 19:00 Uhr
Wo: AK-Bildungshaus Seehof, Gramartstraße 10
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
(Titelfoto: StAI, Slg. Richard Müller)
Mich hat natürlich nicht so der Blick auf die Hungerburg sondern mehr der auf das alte Pradl interessiert. Man erkennt besonders gut das Ausmaß des Pradler Jugendheimes bzw. der Wirkungsstätte des Peter Mayr Bundes (samt dem dreieckigen Schwimmbad) bevor alles mit den Offiziersvillen und Co zugebaut wurde, aber auch die „Oktoberwiese“, die Fläche des Messe-Vergnügungsparkes bzw. Standplatzes des Zirkus Sarrasani im Jahre 1939
2000 (ich erinnere mich , weil ich in diesem Sommer das 100 Jhr Jubiläum der Igler versäumt habe) bin iich in Rjukan mit der Krossobahn gefahren und wunderte mich, dass deren Kabinen noch so aussehen, wie unsere ersten.
Sie scheinen immer noch im Einsatz zu sein: https://www.krossobanen.no/https://www.krossobanen.no/
Aber ein bißchen wurde sie selbst dort offenbar doch erneuert, wenn man sich dort die Photos anschaut: https://www.krossobanen.no/historien