Wo anfangen?
Keine Angst, es ist kein Rätsel. Wir befinden uns an der Kreuzung der Andreas-Hofer-Straße mit der Franz-Fischer-Straße. Links die Apotheke zum Andreas Hofer. So weit so klar.
Aber der Rest. Es gibt unendlich viel zu entdecken. Aus allen Glaubensrichtungen: Straßenbahnwesen, Mode, Bau usw. Es gibt aber noch zahllose Details: Die Wand aus Holzkisten, der offene Schranken, das verandenartige Gebäude, der Kobel an der Kreuzung, das Gestell links vom Silo und das, was die LeserInnenschaft hoffentlich noch genauer erläutern wird.
Unklar ist die Abbruchkante (?) im Hintergrund. Was macht eigentlich der recht imposante Kran, wenn es eigentlich noch keinen Bauplatz gibt?
Ich hoffe, ich habe jetzt ein paar Menschen „angezündet“…
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)
Herrlich, dieselbe wunderbare Szenerie konnten wir bereits am 12. März 2022 samt einigen Hintergrundinfos in einem Beitrag aus der Feder von Herrn Hofinger bewundern:
https://innsbruck-erinnert.at/villa-kleng/
Ja, schade, daß man nicht sieht, ob der Eckerker der A.-Hofer_Apotheke noch seine trapezoidförmige Bekrönung trägt – oder ob dieser schon abgetragen wurde.
Nach der Würfelpflasterung zwischen den Tramwaygeleisen (schaut echt „frisch“ aus!) sage ich: 2.Hälfte der 50-er Jahre?
Die Martinstetter-Villa steht auch nicht mehr – da wird ja gewaltig umgerührt und -gegraben. War so ein wunderschöner Garten, in dem sie stand….
Ich suche verzweifelt die Abbruchkante. Wahrscheinlich ist die Kante zur Baugrube gemeint, die es, umkränzt von Schalungsteilen, trotz Bauplatzleugnen gibt. Der Kran hat nicht umsonst einen Betonkübel hängen, man sieht das Zementsilo, und der Steyr Diesel kippt vermutlich grade Sand neben die hinter den Obstruktionen verborgene Mischmaschine.
Zu Kisten und Schranken fällt mir nix ein.
Lieber Herr Hirsch,
Ich meinte die helle Fläche links vom Silo. War irgendwie blöd formuliert.
Beste Grüße,
Lukas Morscher
„So weit“ hab ich nicht geschaut. Die Höttinger wissen es sicher genauer. Rechts von der Gramartstraße gab es anscheinend einen der zahlreichen Höttinger Steinbrüche bzw. Schottergruben.
Die Glasveranda ist auch weiter weg als im ersten Augenblick gedacht, das ist die Rückseite des reich verschnörkelten Hauses Schöpfstraße 21, welches einmal als Retterhaus bekannt war.
Ich müßte noch Farbaufnahmen aus dem Bestand Geiler haben, den die Gegend wegen der Neuhauserschen Glasfabrik interessierte. Hier kein Thema, da die zugehörigen noch bestehenden Bauten nicht oder nur andeutungsweise sichtbar sind.
Das war die sogenannte „Hochrainer-„Schottergrube, Gramartstraße, nunmehr HNr. 195.
Wenn das Straßenbahnwesen schon eigens Erwähnung findet in Herrn Morschers Beitrag und sich von den Museumsprofis keiner meldet, so kann ich zumindest dank der Anmerkung von Frau Stepanek, die mich darauf aufmerksam gemacht hat, sagen, dass die Pflasterung des Gleisbereichs und der ganze Straßenbelag wie auch der Gehsteig im Vordergrund sehr neu aussehen. Das Design bzw. die Bauweise von Rinnstein und Leistensteinen (Gehsteigkante) dürfte damals noch ziemlich neu und sehr modern gewesen sein; wie solche Infrastrukturen aussehen, prägt das Gesicht einer Stadt. Auf älteren Fotos sieht man doppelreihig gepflasterte Rinnsteine und schmälere Leistensteine als Gehsteigkante, die gepflasterten Rinnsteine sind in anderen österreichischen Großstädten heute noch vorhanden, werden dort vielleicht immer noch so gebaut. In Innsbruck hat man das damals „modernisiert“, und soweit ich als Nicht-Profi das erkennen kann, ist das Erscheinungsbild auch heute noch so wie auf diesem Bild.
Leider hat man aber später auch die Bauweise des befestigten Gleisbetts der Tram so geändert, dass die Schienen seit den (späten?) 1970er-Jahren nicht mehr eingepflastert, sondern so unsichtbar wie möglich in den Asphalt oder Confalt eingebaut werden. Für den Individualverkehr mag das praktischer sein und für die Wartung auch, für die Tram war aber ein in der Fahrbahn auffällig gepflastertes und somit deutlich erkennbares Gleis aus mehreren Gründen nützlicher, abgesehen davon, dass Pflasterung ein Gestaltungselement ist und einfach „wertiger“ aussieht. (Alles sieht besser aus als billiger Asphaltbelag.)
Auch die Innsbrucker Standardbauweise von Gehsteigen wurde irgendwann von optisch ansprechendem Plattenbelag auf hässlichen Asphalt umgestellt (ja eh, das ist (ab-)wertend ausgedrückt und auch so gemeint). Den Grund für diese Änderung kenne ich nicht und finde es ziemlich unverzeihlich, weil dadurch die Stadt im Lauf der Jahrzehnte ein gutes Stück hässlicher geworden ist.
Die einzige Umstellung, die ich gut finde, war, dass Radwegüberfahrten seit ca. den 1980ern nicht mehr gepflastert werden. Für Radwege ist Pflasterung definitiv nicht geeignet.
Jetzt habe ich ausreichend dilettiert und bitte dafür um Verzeihung. Vielleicht kann Herr Roilo mich, wo nötig, fachgerecht korrigieren.
…und wissen Sie, von wem diese (Granit?)-Pflastersteine verlegt worden sind.
Es waren das – die ersten „fremdsprachigen“ Gastarbeiter – und zwar, wie man früher sagte „Tirolesi“, also aus dem Trentino stammend (wo es seit jeher mehr Steine als Brot gegeben hat. Viel mehr Steine!)
Woher ich das noch weiß? Sie haben meiner Großmutter, der Nonna, die zum Fenster hinausschaute, weil sie ja das Haus nicht mehr verlassen konnte, erzählt, von wo sie waren – da zwschen Trient und Rovereto, den Ortsnamen weiß ich leider nicht mehr…
Das ist sehr interessant, Frau Stepanek, ich kann mich nicht erinnern, davon schon irgendwo gelesen zu haben. Dass in Zeiten des noch anhaltenden Wiederaufbaus zusätzliche Kräfte gebraucht wurden, erscheint mir naheliegend.