Gott erhalte, Gott beschütze (I.)
Die Zeitungen überschlugen sich mit patriotischem Eifer, als Karl das erste Mal als Kaiser zusammen mit seiner Gemahlin Zita, die bereits einige Tage vorher eingetroffen war, am 19. Januar 1917 Innsbruck besuchte. Der Bahnhof und die anschließende Rudolfstraße (die heutige Brixner Straße) wurden geschmückt, der Bürgermeister Wilhelm Greil bat die Kaisern, einen Blumenstrauß „allergnädigst entgegen nehmen zu wollen“, welchen ihre Majestät auch „allergnädigst geruhte anzunehmen“.
Hier ist das Paar bei der Ankunft am Bergisel zu sehen, im Hintergrund das Kaiserjägermuseum. Karl hatte die Tiroler Kaiserjäger während der Südtirol-Offensive im Mai 1916 als Kommandant des XX. Korps geführt. Entgegen der zeitgenössischen Propaganda endete die Operation allerdings nicht mit einem glänzenden Sieg. Die Offensive entlastete die Front am Isonzo nur für kurze Zeit und verfehlte ihr Ziel, die Kämpfe in die venezianische Ebene zu tragen. Nach verstärktem Druck an der Ostfront und dem Verlust der Bukowina wurden die Angriffe eingestellt, zwei Monate später gelang es den Italienern während der sechsten Isonzoschlacht Görz einzunehmen.
Der Abt des Stifts Wilten hielt eine Ansprache am Fuß des Andreas Hofer Denkmals, dem „blutigen Hochaltar der Landes Tirol“. Trotz aller martialischen Treuebekundungen und Beteuerungen, bis zum Ende zu kämpfen, wurde der Karl für seine Versuche, Friedensverhandlungen zu beginnen, gelobt.
Team Stadtarchiv (Signatur Ph-31274)