Hoch hinaus
Bereits aus der Antike sind frühe Formen des „Stabspringens“ bekannt. So wurden zum Beispiel auf Kreta lange Stäbe verwendet, um über Bullen zu springen. Bei den Kelten sollen lange Stäbe für eine Art von „Stabweitsprung“ benutzt worden sein. Ab circa 1775 sind erste Hochsprungveranstaltungen aus der deutschen Turnerschaft überliefert, doch erst um 1850 herum fanden die ersten echten Stabhochsprungwettbewerbe statt. Zu dieser Zeit wurden lange, schwere Eschenstangen benutzt. Erst ab circa 1900 kamen nach und nach leichte Bambusstäbe für diese Sportart zum Einsatz. Dies sollte vier Jahrzehnte lang so bleiben. Heute werden hochelastische Stäbe aus Kunststoff verwendet. Landematratzen, die der Sicherheit der Springer dienen, werden übrigens erst ab den 1960-er Jahren verwendet. Nicht nur die Materialien sondern auch die Sprungtechnik und das Regelwerk veränderten sich im Laufe der Zeit grundlegend. Stabhochsprung wurde 1896 eine olympische Disziplin, bis ins Jahr 2000 allerdings nur für Männer.
Das Titelbild zeigt eine schwarz-weiß Fotografie, die 1919 bei einem Sportfest am Lanser See entstanden ist. Die Beschriftung des Fotos verrät uns, dass sich hier ein gewisser Capitano Signorini als Stabhochspringer betätigt.
Seit 2005 findet jährlich mitten in Innsbruck die Internationale „Golden Roof Challenge“, ein Leichtathletik-Wettbewerb mit den Disziplinen Stabhochsprung und Weitsprung, statt. Das folgende Bild zeigt ein Plakat für diese Veranstaltung aus dem Jahr 2015. Im oberen Bereich der Grafik ist unter anderem ein Stabhochspringer zu sehen. Diese Abbildung zeigt uns recht gut wie sich die Sprungtechnik und das Material im Laufe der Zeit verändert haben: So ist zum Beispiel der einst ziemlich starre Stab, wie er am Titelbild zu sehen ist, sehr biegsam geworden und ermöglicht weitaus höhere Sprünge als in den Anfangsjahren dieser Sportdisziplin.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24675-023, Ph-A-1507-004, Ph-A-7257-124, FW-K-1902-001)