Ohne Fleiß kein Preis! Teil 2
Bis in die 1950-er Jahre waren Fleißbildchen bzw. Fleißkärtchen ein beliebtes Belohnungsmittel für fleißige und gehorsame Schüler. Die im ersten Teil des Artikels beschriebenen Hauchbildchen wurden nach und nach durch Papierkärtchen ersetzt. Diese wurden in unterschiedlichen Formaten und mittels unterschiedlicher Drucktechniken hergestellt. Die Kärtchen waren meist aufwändig gestaltet, damit das Sammeln für die Kinder interessant war.
Fleißbildchen sind heute weitgehend aus dem Schulalltag verschwunden. Vereinzelt werden sie aber noch hergestellt und an manchen Schulen verwendet. Sie sind kindgerecht gestaltet und lassen sich zum Teil wie bei einem Puzzle zu größeren Bildern zusammenfügen. Eine den Fleißbildchen verwandte Belohnungsform ist die Verwendung von Motivstempeln und Aufklebebildchen (zum Beispiel Fleißsternchen).
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer-28-143, Sommer-28-201, Sommer-28-004, Sommer-28-210, Sommer-28-177)
In der Volksschule (54-58) gab es sie noch, aber schon in der Zeit angepaßten reimfreien nüchternen Form. Der pädagogische Wert war gleich null, da sie ohnehin nur die guten Schüler bekamen und die Kluft zu den „schlechten“ Schülern nur vertiefte. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß ich mich besonders geehrt gefühlt hätte, oder die Eltern mehr als ein „Allerhand!“ „Brav, Karli“ investiert hätten. Auf die Idee, die Bildchen an die diversen „schlechten“ Schüler zu verscherbeln, bin ich nicht gekommen. Heute schriebe sich das der vife Schüler mit einer Gratis Bildbearbeitung selber.