Ärzteschaft vor dem Röntgeninstitut
Der Titel des Beitrages ist in diesem Fall nicht von mir, sondern findet sich genau so in unserer Sammlungsdatenbank. Genau dieser Satz beinhaltet dann aber schon fast die gesamte Information, die wir zu diesem Bild haben. Einzig der Aufnahmeort wird mit „Landeskrankenhaus“ angegeben. In so einem Fall bleibt uns nur die Betrachtung des Bildes selbst, um mehr herauszufinden. Der Aufnahmeort lässt sich noch etwas präzisieren. Ein Hinweis sind die beiden Schildern, die auf das Chirurgische Ambulatorium bzw. auf das Zentral Röntgeninstitut verweisen, welche uns das Gebäude verraten. Es dürfte sich dabei um die Stufen zur Chirurgischen Abteilung handeln, wie im folgenden Bild zu sehen.
Doch wen sehen wir nun im dem Bild wirklich? Ist es etwa eine Teamaufnahme der Chirurgie oder doch der Radiologie mit Chefität in der Mitte? Dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um ärztliches Personal handelt, lässt nicht nur die Kleidung vermuten, denn wenn auch Pflegepersonal dabei wäre, wäre wahrscheinlich auch der Anteil von Frauen größer. Die einzige abgebildete Frau in der 19-köpfigen Gruppe ist aber auf alle Fälle bemerkenswert. Handelt es ich da um eine Chirurgin oder Radiologin? In jedem Fall wäre es für die geschätzte Aufnahmezeit von um die 1920er Jahre ungewöhnlich. Leider ist die Identität der abgelichteten Personen nicht überliefert. So bleibt das Bildnis wohl nur ein nicht näher zu bestimmendes Streiflicht auf die Innsbrucker Medizingeschichte
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-G-17992, Ph-31136)
Interessant wäre auch die Beantwortung der Frage, warum einige weiße, andere schwarze Hosen anhaben. Waren die in den schwarzen Hosen schon echte Doctores und die Weißhosler noch Lehrbüablen ? Die meisten der Weißhosler tragen einen Schlips (wahrscheinlich gekauft beim Zips, gleichzeitig mit oan Papagei), andere ein Mascherl…rätselhaft, die doctores medicinae universae…bei den Jurischten täts des nit gebn, da herrrrscht Orrrrdnung, jawoll !!!
Wenn das der Chef ist, dann muß er nix arbeiten, oder er darf nicht, deswegen haben sie ihn ja vom OP weggelobt. Andere Sichtweise: Das ist ein prominenter Privatpatient mit seinen Ärzten, äh Ärztinnen.
Da die Mäntel nicht blutig sind, sind es wohl Radiologen, äh Radiologinnen.
Das mit den weißen und schwarzen Hosen ist ganz klar: Sobald es einmal Zebrastreifen gibt, müssen die Weißhosigen des Kontrasts wegen zwischen die weißen Streifen treten, die Schwarzhosigen auf die Streifen.
Und beim Schach spielen die Weißosigen weiß und die… was ist denn?