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Straßenbahnunglück

Straßenbahnunglück

Ein folgenschwerer Straßenbahnunfall ereignete sich am 6. Jänner 1920 beim Westbahnhof. Das Unglück forderte ein Todesopfer, einem Mann musste ein Bein amputiert werden und weitere Personen wurden teilweise schwer verletzt. Die Straßenbahngarnitur erlitt einen beträchtlichen Schaden und auch der Treppenaufgang zum Hotel Westbahnhof (Hotel Veldidena) wurde schwer beschädigt.

Die Innsbrucker Nachrichten vom 7. Jänner 1920 berichteten ausführlich über den Straßenbahnunfall: „Am Dienstag, den 6. Jänner, um 4 Uhr nachmittags ereignete sich beim Westbahnhof ein schweres Trambahnunglück, dem auch ein Menschenleben zum Opfer gefallen sein soll. Als um etwa 4 Uhr nachmittags ein Trambahnwagen der Linie 1 mit einem Anhängewagen den Viadukt bei der Neuhauserstraße überquert hatte, dürfte die Bremse versagt haben und der Wagen fuhr in rasender Eile vom Viadukt gerade heraus gegen den Westbahnhof, wo schon einige Fahrgäste warteten. Bei der Haltestelle stürzte der Anhängewagen um, so daß die auf die Trambahn wartenden Personen unter ihn kamen und die Fahrgäste selbst ebenfalls Verletzungen erlitten. Der erste Wagen war aus dem Gleis gesprungen. Der Wagen stieß gegen das Hotel Westbahnhof, wo ein Stück Mauerwerk herausgerissen wurde. Der umgestürzte Beiwagen konnte mit Hilfe von Passanten, Fahrgästen und italienischen Soldaten ziemlich rasch wieder aufgehoben werden. Der Verkehr der Trambahn war an dieser Stelle bis 6 Uhr abends gestört, um welche Stunde das Hindernis aus dem Wege geräumt werden konnte. Tödlich verletzt wurde ein junger Beamter der Bauernsparkasse, der 25jährigen Hans Berghammer. Der Assistenzarzt im städtischen Krankenhause Dr. Finger wurde am linken Oberschenkel so schwer verletzt, daß ihm das Bein amputiert werden mußte. Mehrere andere Personen erlitten weniger schwere Verletzungen, meist Quetschungen und Frakturen. Unter den Verletzten befindet sich auch ein sechsjähriges Kind.“

Das Titelfoto zeigt die schwer beschädigte Straßenbahngarnitur, die bereits zur Station Bergisel „abgeschleppt“ wurde. Dieses Bild und auch das nun folgende zeigen die Auswirkungen des Unfalls. Beide Aufnahmen wurden auf der Rückseite mit Schreibmaschine folgendermaßen beschriftet: „Innsbruck, 6. Jänner 1920. Strassenbahnunglück beim Westbahnhof, wo Anny und Herta ohne Schaden davonkamen.“

Auf diesem Bild sind die Schäden am Treppenaufgang des Hotels Westbahnhof (Hotel Veldidena) zu sehen. Daneben stehen italienische Besatzungssoldaten, die beim Aufrichten des umgestürzten Wagens mitgeholfen hatten.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-26361, Ph-26362)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Zwar ein tragischer Zwischenfall, aber ein sehr wertvolles Foto, zeigt es doch den Innenraum der Fahrzeuge, wie man ihn sonst selten auf Aufnahmen sieht.
    Die Petroleumlampen an der Plattform-Wand, die A.E.G. Tulpen der Lampen, die Stangen auf den Sitzbänken, die Farbgebung der Sitzbänke, und sowieso, die heute nicht mehr in diesem Fahrzeug erhaltenen Querbänke.
    Der Beiwagen ist original von der Straßenbahn Meran (Bj 1907), und kam 1917 nach Innsbruck. Heute ist er in Klagenfurt bei den Nostalgiebahnen in Kärnten zu finden. Der zweite Meraner Beiwagen ist noch in Innsbruck am Weg, regelmäßig auch für öffentliche Publikumsfahrten bei der Christkindlbahn.

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