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Politik Geht Durch Den Magen

Politik geht durch den Magen

Diesen Spruch kann man jetzt auf mannigfaltige Weise verstehen. Bedeutet es, dass man einen resistenten Magen braucht um in der Politik etwas zu erreichen? Oder, dass nur durch die richtigen Zutaten ein erfolgreiches Rezept entstehen kann? Oder etwa doch, dass PolitikerInnen ihre Wählerschaft am besten im Wirtshaus erreichen? Es bleibt an Ihnen, liebe LeserInnen, wie sie diese Redewendung auffassen möchten.

Wenden wir unseren Blick nun aber auf die bildlichen Inhalte dieses Beitrags. Bei dem Aufriss handelt es sich um die Titelseite einer Wahlwerbung der SPÖ anlässlich der Tiroler Landtagswahlen am 08. Juni 1975. In dieser Aussendung werden auf gekonnte Weise politische Grundsätze und Ansichten in Form eines Rezeptheftes spielerisch verarbeitet. Ein recht eindeutiges Beispiel dafür findet man bereits auf den ersten Seiten:

Was damals als bekömmlich für Magen, Herz und Verstand betrachtet wurde unterscheidet sich doch etwas mit den heutigen Ansichten. Auf den darauf folgenden Seiten des Heftes findet man nämlich die Lieblingsspeisen der Tiroler Politiker und die, wie sollte es auch anders sein, gehen von regionalen Gerichten wie den Zillertaler Krapfen über Tiroler Leber und das Tiroler Gröstl hin zum Kalbsschnitzel „Alt Innsprugg“.

Der „Tiroler Früchtekuchen“ muss ebenfalls für politische Botschaften herhalten. Ob man durch den Verzehr dieser Speise auch das eigene sozialistische Gedankengut speist, muss erst durch empirische Eigenstudien belegt werden.

Welche Speisen den TirolerInnen im Magen liegen wird auf einer Doppelseite recht geistreich geschildert. Die Rede ist von Gerichten wie zum Beispiel dem „Eintopf à la ÖVP“, dem „Kirchbichler Rauchfleisch“ oder dem „Angebrannten Wohnbaukuchen“. Falls Sie diese noch nicht kennen, dann werfen Sie am besten einen Blick darauf.

Abschließend möchte der Autor klarstellen, dass dieser Beitrag nicht darauf abzielt, für eine politische Partei Werbung zu machen oder eine andere Partei schlechtzureden. Es liegt dem Autor vielmehr am Herzen, ein aus subjektiver Sicht äußerst witziges politisches Werbemittel zu präsentieren und kommentieren.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Div-3553)

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