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Mit Abstand

Mit Abstand

die schönste Erinnerung in allen Berichten aus früheren Skitagen war die Abfahrt über die Ferrariwiese nach einem Tag im Schnee auf der Mutterer Alm. Völlig unbedenklich waren damals auch die Drängeleien beim Lift, da es keinen gab.
Das Negativ, in dem auch die Beschriftung für den Ansichtskartendruck zu sehen ist, stammt aus den Beständen Much Heiss/Alpiner Kunstverlag/Foto Margit. Die Glasplatte hat stark gelitten und doch erfreut uns eine friedliche Szene wie aus einem Wimmelbild-Kinderbuch. Ganz ohne falsche Nostalgie: Wie fantastisch war dieses Panorama ohne die Südtangente.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Die Ferrariwiese diente nicht nur der Endphase der Muttereralmabfahrt (mit abschließendem experimentum crucis bei der jähen Schußfahrt hinunter zum heutigen Reinischweg, wo es immer wieder welche aufstellte), Ich hab sie als Familienschischule und stadtnächste Gelegenheit zum absolut kostenlosen Skifahren erlebt.
    Ein Vorzug, der mit fortschreitender Zeit immer weniger genutzt worden ist, man konnte sich Öffis und Lift wieder leisten. Als dann die Südtangente gebaut wurde, waren es nur mehr vereinzelte Spuren im Schnee. Auch die zunehmende Verbauung der einst freien Wiesen zwischen Mutters, Natters und Innsbruck machte die direkte Abfahrt in die Stadt immer schwieriger. Wenn nicht sowieso das Auto am Parkplatz wartete.
    Als die Auffüllung mit Aushubmaterial bevorstand, sah ich einmal von der Stubaitalbahn aus eine einsame Spur eines Nostalgikers über die Wiese gezogen.

    Die Autobahn sieht man von der Brennerstraße jetzt dank der Volumensvergrößerung bald nicht mehr. Wenn alles grün ist wird kaum jemand noch an den Ferrarigletscher denken.

    Die städtebauliche Edelwatsche ist m.M. nach ohnehin die Verbauung der die Basilika gut zur Geltung kommen lassenden großen landwirtschaftlichen Nutzflächen, gekrönt vom Rostkastl der IVB, der architektonische Oberhammer des Ensembles, sozusagen das I-Tüpferl des größtmöglichen Schiachen.

    Damits nicht mit Nörgeln endet eine Frage an die richtige Adresse: Ist bei den diversen, der Aufschüttung vorausgegangenen archeologischen Grabungen etwas gefunden worden? Römische Schispitze vielleicht… ;-).

  2. Auf Grund der großen Beliebtheit der Ferrariwiese kam es schon früh zu Nutzungskonflikten zwischen den Wintersportlern. So berichten die Innsbrucker Nachrichten am 8. Jänner 1909:
    Die Ferrariwiese. Wie bereits gemeldet, hat
    der Skiklub die als Übungsplatz in nächster Nähe
    der Stadt besonders günstig gelegenem Ferrari- ­
    wiese von ihrem Besitzer für die Winterzeit ge- ­
    pachtet, um dieselbe diesen sportlichen Zwecken
    zu erhalten und sich vor den Rodlern, die in
    Innsbrucks Umgebung wahrlich genug Bahnen
    zur Verfügung haben und besonders heuer den
    Schnee bereits ganz zerfahren haben, zu schützen.
    In den nächsten Tagen werden die das Rodelver-
    bot verkündenden Tafeln aufgestellt werden und
    die Rodler dürften im eigenen Interesse gut
    daran tun. dasselbe zu respektieren und nur den
    ihnen eingeräumten Platz zu benützen…

  3. Die Ferrariwiese war für uns immer der krönende Abschluss eines Schitages auf die Mutterer Alm. In der Früh starteten wir in Alt-Pradl und marschierten über Tivoli und die Sillhöfe zum Stubaital-Bahnhof. Mit der gings hinauf bis zur Station Nockhofweg und dann zu Fuß Nockhof – Mutterer Alm. Für’s Zukehren hatten wir kein Geld mehr (die Stubaier war eh schon über dem Limit), so gings schnell wieder über die Nockhofwiese hinunter zum Beginn des Aufstieges und weiter über die Mutterer und Natterer Wiesen zur Natterer Straße. Dann hatten wir noch eine ‚Schitour‘ über den Bichl zum Sonnenburgerhof zu bewältigen, anschließend wartete die Ferrariwiese auf uns! Heimmarsch wieder über die Brennerstraße – Bretterkeller – Sillbrücke und entlang der Sill nach Alt-Pradl.
    Ein neuralgischer Punkt war damals schon (und wäre es erst heutzutage in der Coronazeit) der Schitransport mit der Stubaier. Man musst die Schier auf den offenen Frachtanhänger legen, am Nockhofweg startete dann der große Kampf. Wenn man zu spät dran war oder wie wir zu klein und zu schwach, konnte man seine Bretter am Böschungsfuß zusammenklauben.
    Aber schön war es trotzdem!

  4. Man sieht gut, wie sich alles auf die Plattform des letzten Wagens drängt, um am Nockhofweg möglichst schnell bei seinen Brettern zu sein

  5. Toll, diesen Güterwagen nochmals im Einsatz zu sehen. Danke! Heut wär er im Sommer voll mit Mountainbikes.
    Und das war erst der erste Teil der Schlacht. Wenn die Schi wieder ergattert waren kam der Wettlauf zur Talstation. Die Schlange reichte nämlich bis vor die Türe, man tat gut daran unter den Ersten zu sein. Draußen oft bitter kalt. Drinnen dann in einem engen Schluf ein unbarmherzig herunterbrennender Infrarotstrahler. Dann auf der anfänglich noch offenen Quersitzergondel bitter kalter Fahrtwind.

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