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Hermann Von Gilm Zu Rosenegg (1812 – 1864)

Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 – 1864)

Wir alle kennen die Gilmstraße in der Innsbrucker Innenstadt. Wenn man den folgenden Text liest, kommt man wohl zu dem Schluss, dass der Innsbruck-Bezug heute nicht mehr für einen Straßennamen reichen würde…

Kaum jemand hat sich je mit dem Menschen Hermann Gilm beschäftigt. Dankenswerter Weise haben das zwei Spezialistinnen aus dem Brenner-Archiv gemacht, deren Text ich hier für Sie gestohlen habe:

Hermann von Gilms Vater Johann Nepomuk von Gilm, k. k. Apellationsrat, zog 1815 als Stadtgerichtsassesor mit seiner Familie nach Dornbirn und nach zwei Jahren weiter nach Feldkirch. Seine Frau Luise starb 1816. 1818 heiratete Gilms Vater Anna Freiin von Saylern. Ab 1823 besuchte Gilm das Feldkircher Gymnasium, 1826 zog die Familie zurück nach Innsbruck, wo Gilm von 1833 bis 1836 den „vorgeschriebenen Lehrkurs der Rechts- und politischen Studien“ absolvierte. Danach trat er als Rechtspraktikant in den Staatsdienst ein; zu dieser Zeit entstanden seine ersten Gedichte: Märzenveilchen und die Sommerfrische in Natters, seiner unerfüllten Jugendliebe Josefine Kogler gewidmet. Gilms Gedichte behandeln Themen wie Liebe, Natur und Freiheit; seine politische Gesinnung – er prangerte z.B. den Metternichschen Polizeistaat oder die Jesuiten als Symbol einer verhassten Ordnung an – äußert sich vor allem in den Schützen– und Jesuitenliedern. 1840 wurde er ins Kreisamt nach Schwaz versetzt. Theodolinde Gasteiger, auf die Gilm einen Gedichtszyklus verfasste, beendete die Beziehung, weil ihre Familie die Verbindung mit Gilm ablehnte. Gilm zog 1842 nach Bruneck, dort verfasste er Zeitsonette aus dem Pustertal (1843), in denen er ein Porträt wichtiger Pustertaler Orte vornahm, sowie die Schartellieder und sein bekanntestes Gedicht Allerseelen (20.10.1844), das über 30 Mal, u. a. von Richard Strauss, vertont wurde. In Bruneck lernte er Sophie Petter kennen, der er die Sophienlieder widmete, seine Verlobung mit ihr löste er nach seiner Versetzung nach Rovereto 1845. Zu dieser Zeit schrieb er u. a. patriotische Gedichte, die Lieder von den italienischen Grenzen (Dezember 1845), Schützenlieder und Sonette aus Welschtirol. Gilm, damals Vorstand der deutschen Gesellschaft in Rovereto, verehrte Valerie Comtesse Festi, was in den Sonetten an eine Roveretanerin seinen Niederschlag fand. 1847 kam er als Praktikant der Hofkanzlei nach Wien, in dieser Zeit entstanden kaum Gedichte. 1854 wurde er als Statthaltereisekretär nach Linz versetzt und bekam 1856 die Leitung des Präsidialbüros übertragen. Gilm dichtete auf die „Linzer Schönheit“ Rosa Dierzer von Traunthal das Rosaneum. 1861 heiratete er Marie Madeleine, Tochter des k.k. Rechnungsrates Michael Dürenberger, 1863 wurde Sohn Rudolf (Rufname: Hermann) geboren.

Quelle: Lexikon Literatur in Tirol. Beitrag von Julia Pümpel und Veronika Schuchter

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Er wurde seinerzeit mit einer Büste an der Fassade des Ferdinandeums geehrt (heute natürlich noch vorhanden) und ein Gedenkstein bei Natters (Mutters?) aufgestellt. Zum Gedenkstein finde ich leider keine Infos.

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