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Große Portionen, Gute Tropfen

Große Portionen, gute Tropfen

Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert war das gleich neben der im Jahr 1662 erbauten Wallfahrtskapelle Heilig Wasser gelegene Wirtshaus ein beliebtes Ausflugsziel. Im Nachruf auf den Pächter Simon Grubinger, der ab 1890 das Gasthaus Heilig Wasser beinahe über ein Vierteljahrhundert erfolgreich mit seiner Frau geführt hatte, heißt es: „Unter ihm blieb Heilig-Wasser, was es von jeher gewesen, das alte, gemütliche Tirolerwirtshaus, wo sich jeder heimisch fühlte, mit den alten Preise, den großen Portionen und dem guten Tropfen, nichts vom kalten, modernen Hotelwesen.“

Gegen Ende der 1920er-Jahre hielt dann, wenn schon nicht das Hotelwesen, so doch der Fremdeverkehr endgültig Einzug auf Heilig Wasser. An der gemütlichen Atmosphäre, der guten Küche und dem hohen Erholungswert änderte sich jedoch nichts, wenn man dem Tiroler Anzeiger glauben darf:

„Das frühere Nebenhaus an der Ostseite des Wirtsgebäudes wurde abgebrochen und an seiner Stelle anstoßend an das alte Haus ein Neubau ausgeführt, in dem schöne geräumige Fremdenzimmer mit 18 Betten eingerichtet wurden. Dadurch hat sich Heiligwasser von einer einfachen Rast- und Übernachtungsstation zu einem Pensions-Gasthof emporgeschwungen, der sich auch ausgezeichnet zu längerem Aufenthalt eignet. Die Thurnbichlerschen Eheleute, die schon seit vielen Jahren in Heiligwasser die Wirtschaft führen, bieten aus Küche und Keller bekanntlich stets das beste und ihre Speckknödel sind weit berühmt. Die gesunde, staubfreie Lage und die schöne Aussicht, machen vereint mit den prächtigen Waldspaziergängen diesen alten Wallfahrtsort zu einer Erholungsstätte ersten Ranges, die es verdient besucht zu werden […].“

Wenngleich auch die Pächter im Laufe der Jahrzehnte gekommen und gegangen sind, hat sich am ausgezeichneten Ruf von Heilig Wasser als Ausflugsziel bis heute wenig geändert.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

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