skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
„Flotte Bedienung, Gute Unterhaltung …

„Flotte Bedienung, gute Unterhaltung …

… findet man hier. Macht uns Plaisir.“ Offenbar war es um den Service im 1902 eröffneten Alpengasthof Frau Hitt am Vorabend des Ersten Weltkrieges gut bestellt. Jedenfalls finden sich im Gästebuch viele lobende Einträge, wie der oben zitierte aus dem Frühjahr 1908. Neben Touristen aus anderen Kronländern der Monarchie, aus Deutschland, den Niederlanden oder auch Großbritannien zog es viele Städter auf den Gramart. So finden wir im Gästebuch den Magistrats-Rechnungsoffizial Josef Brix (15. Juni 1905), die städtische Schulleiterin Fanny Budatinszky (2. August 1910) und den Korpskommandanten Erzherzog Eugen (1863-1954) mit seinem Personladjutanten Oberleutnant Deodatus Andrich.

Bei Mitgliedern des Herrscherhauses genügten offenbar Unterschrift und Datum …

Neben erholungssuchenden Städtern nächtigten viele Bergsteiger in einem der Fremdenzimmer des Gasthofs Frau Hitt bevor sie zu einer Tour ins Karwendel aufbrachen. Beliebte Ziele waren neben einem Besuch bei der Namensgeberin auch das Brandjoch, der Kemacher, der Solstein und Scharnitz. Allerdings dürften manche von ihnen die Rubrik „Begleitung“ im Fremdenbuch missverstanden (oder nicht ganz ernst genommen) haben, denn wie sonst wäre es zu erklären, dass Richard Mahlschedl in dieser Rubrik nicht etwa seine Schwester Luise angab, sondern „Eispickel und Rucksack“. Der Höttinger Julius Pock, Mitglied des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins gab gar „Wotan“ als Begleitung an (ob damit ein Vierbeiner gemeint war oder ob diese Begleitung seinen überspannten Nerven geschuldet war, bleibt offen). Ein unglücklicher Single vermerkte hingegen in dieser Rubrik schlicht „leider nicht“. Und Josef Blaas, der als Wohnort schlicht „die schönste Stadt Tirols“ angab, wollte überhaupt in Begleitung von „Meister Petz“ am Weg sein…

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Sommer / Cod-2035)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Vielen herzlichen Dank für diese Textzeile „… mit seinem Personladjutanten Oberleutnant Deodatus Andrich.“

    Das erweitert die mögliche entfernte Verwandtschaft ! Und einen Vorschlag für zukünftige Vornamen ..

    1. Sehr gerne! Deodatus Andrich wurde am 4. Mai 1875 in Triest geboren, wählte die Offizierslaufbahn und wurde im Frühjahr 1900 vom k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 31 zum 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger transferiert. Kurz darauf erfolgte seine Ernennung zum Personaladjudanten. Im Jahr 1912 ließ er sich – mittlerweile zum Hauptmann avanciert – zur Militärluftschifferabteilung versetzen und wurde in weiterer Folge der erste Kommandant des Flugparks in Mostar. Am 17. Mai 1913 verunglückte er bei einem Flug in Bosnien-Herzegowina tödlich. Vielleicht helfen Ihnen diese Daten bei der Überprüfung einer möglichen Verwandtschaft …

      Siehe u.a. https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19130519&query=%22Deodatus+Andrich%22&ref=anno-search&seite=3

      https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19130518&query=%22Deodatus+Andrich%22&ref=anno-search&seite=14

Schreibe einen Kommentar zu Markus Andrich Antwort auf Kommentar entfernen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche