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Eine Tote Gams In Der Altstadt?!

Eine tote Gams in der Altstadt?!

Diese reißerische Überschrift hat Sie, verehrte Leserinnen und Leser, also auf diesen Beitrag klicken lassen. Dabei geht es nicht um mafiöse Drohungen im Wilderer-Umfeld, sondern um ein sehr traditionsreiches Wildpret-Geschäft, das sich vor wenigen Jahren noch in der Seilergasse in der Altstadt befand.

Ende des 19. Jahrhunderts gründete Hans Fürbaß (auch Fürbass) an der Adresse Innrain 20 ein Geflügelgeschäft. Schon nach wenigen Jahren verlegte er sein Geschäft in die Seilergasse 13 und bald darauf in das Haus Nummer 16, wo es noch Vielen von uns in Erinnerung ist. Vermutlich hatte er auch einen Sohn gleichen Namens. Etwa um 1940 übernimmt Karl Fürbass die Geschicke. Heute befindet sich das Geschäft im DEZ. Ohne sicher zu sein glaube ich, dass es aktuell die einzige spezialisierte Wildpret-Handlung in Innsbruck ist.

Aber schauen wir uns gemeinsam noch die Aufnahme genauer an. Der selbstbewusste und wohlgenährte Chef, wohl Hans Fürbaß, steht mit einer Metzgerschürze bekleidet vor seinem Geschäft. Hinter seinem Rücken hängen wohl Hasen und irgendwelche Schinken an der Wand. Vermutlich wäre noch allerlei totes Getier im Schaufenster zu sehen. Zwischen dem Chef und seinem Mitarbeiter liegt eine hoffentlich frisch erlegte Gams und vermutlich ein Rehbock auf der Straße. Der zweite Metzger hat zwei riesige Messer als Attribut seines Werkens in der Hand. Am linken Bildrand steht ein elegant gekleideter Mann, dessen Funktion unklar bleibt. Was der auf der Aufnahme verloren?

Die Personen am rechten Bildrand sind schwer zuzuordnen. Eine Frau mit einem riesigen Einkaufskorb, mehrere Männer und Frauen, bei denen es sich um Familie handeln kann, aber auch um Mitarbeiter.

Das Bild strahlt das gesunde Selbstbewusstsein eines Unternehmers aus, der stolz auf sein Gewerbe ist und es binnen weniger Jahre zu einem eigenen Geschäft in der Altstadt gebracht hat.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: So-34-15)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

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