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Eine Straßenszene Mit Entdeckungspotential

Eine Straßenszene mit Entdeckungspotential

Eigentlich ein Bild über das man schnell hinweggehen könnte. Es ist ja auch Alles klar: Der Ort, nämlich vor der Hofburg mit Blick auf den ehemaligen Stadtsaal und das Landestheater, damals noch Stadttheater. Natürlich darf man auch das Stadtsaalgebäude noch einmal in all seiner Wucht und Pracht des 19. Jahrhunderts bewundern.

Aber: Das Bild habe ich aus einem anderen Grund ausgesucht. Schauen wir doch einmal auf die Menschen auf der Straße. Da gibt es allerlei zu entdecken: Da ist einmal der Mann mit Hut und Stock, der direkt und energisch auf den Fotografen zuzukommen scheint. Dahinter eine Mutter in langem, gutbürgerlichem Kleid mit der kleinen Tochter an der Hand. Weiter links scheint ein paar unter dem Sonnenschirm raschen Schrittes aus dem Bild zu entweichen. Doch wenden wir uns der Litfasssäule zu: Vor den dort affichierten Plakaten stehen zwei kleine Mädchen, die ganz fasziniert auf die beworbenen Produkte starren. Damals war es durchaus üblich, dass nicht nur Veranstaltungen, sondern auch Werbungen an den Säulen bekannt gemacht wurden. Leider erkennen wir nicht welches Produkt die beiden jungen Damen so fasziniert. Besonders lustig scheint aber der Mann, möglicherweise in Uniform, am rechten Bildrand, der die Universitätsstraße entlanggeht. Da es um 1910 noch keine Kaugummis gegeben hat, ist davon auszugehen, dass der Bedauernswerte in die Hinterlassenschaft eines Hundes gestiegen ist. Was sonst würde eine solche Verrenkung erklären? Eben.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Kr/Pl-202)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Imposant, das alte Stadtsaalgebäude und ebenso wuchtig, wie die neuen Stadtsäle, das Landestheater wirkt aus dieser Perspektive damals wie heute fast wie ein Puppenhaus….
    das viele Grün von seinerzeit wäre heute ebenso wieder angebracht und zwar bis zum Hofgarten!! Derzeit ein scheusslicher und trostloser Anblick!

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