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Eine Neue Glocke Für St. Jakob

Eine neue Glocke für St. Jakob

Als Titelbild für diesen Artikel dient eine Lithographie, die in der Lithographieanstalt von Johann Nepomuk Kravogl angefertigt wurde. Sie zeigt die feierliche Weihe der Mariahilf Glocke am 19. Dezember 1840 vor der Pfarrkirche St. Jakob in Innsbruck. Die Glocke wurde in der Glockengießerei Grassmayr von Johann Grassmayr hergestellt. In der Zeitung „Kais. Köngl. priv. Bothe für Tirol und Vorarlberg“ erschien am 21. Jänner 1841 ein Artikel, in dem über die neue Glocke berichtet wurde: „Die neue große Glocke der hiesigen St. Jakobs-Pfarrkirche hat zwar mit ihrem feierlichen, reinen, vollen Klange sich selbst am besten angekündigt; gleichwohl wird es nicht ungeeignet seyn, auch noch einige öffentliche Worte folgen zu lassen. […] Diese Glocke wurde gegossen von dem Hr. Johann Grasmair [sic] in Wilten, und zwar um einen so billigen Preis, daß der Meister den edelsten Wohlthätern beigezählt zu werden verdient. Die Aufgabe war für ihn durch Forderung des bestimmten Maßes und Tones erschwert. Doch er löste sie zur einstimmigen, für ihn empfehlenswerthesten und ehrenvollesten Zufriedenheit. Der Guß geschah den 1. Dez., in 7 Minuten. […]

Bereits vier Jahre nach der Herstellung gab es Probleme mit der neuen Glocke, so dass ein neuer Guss erforderlich wurde. Für diesen Auftrag gab es eine öffentliche Ausschreibung des Stadtmagistrats Innsbruck, die der „Kais. Köngl. priv. Bothe für Tirol und Vorarlberg“ am 23. Dezember 1844 veröffentlichte: „Nach Anordnung des hohen k.k. Landesguberniums wird hiemit die Umgießung der großen Glocke der hiesigen Stadtpfarrkirche im Wege der Absteigerung ausgeschrieben. Diese Glocke wiegt bei 112 Zentner, und muß mit Benützung des vorhandenen Metalls im nämlichen Gewichte und mit der gleichen Stimmung (tiefes G) binnen fünf Monaten, vom Tage der Uebernahme an gerechnet, wieder hergestellt werden. Den Ersatz des Metall-Abganges, so wie die Ueberlieferungskosten hat der Uebernehmer zu tragen. Dieser hat auch für sein Werk durch fünf Jahre zu haften. […]“

Doch auch beim zweiten Guss der Mariahilf Glocke scheint es Probleme gegeben zu haben: Die von Joseph Müller gefertigte Glocke entsprach nicht den gestellten Anforderungen. Ein Artikel in „Katholische Blätter aus Tirol“ in der Ausgabe vom 14. September 1846 berichtet dazu folgendes: „Bekanntlich lieferte diesmal zuerst Herr Joseph Müller eine Glocke von 11,620 Pfund im Gewichte – ein Werk von sehr schöner Form und gemüthvollem Klange, dem ein ehrenvoller Wirkungskreis an einer unserer vaterländischen Kirchen von Herzen zu wünschen wäre. Weil jedoch dieses Gußwerk anderen Bestimmungen des Kontraktes nicht genügend entsprach, übertrug man Herrn Johann Grasmair [sic] in Wilten den Guß einer neuen Glocke.“

So erhielt im dritten Anlauf Johann Grassmayr den Auftrag die neue Mariahilf Glocke zu gießen. Diese wurde am 31. August 1846 geweiht und vier Tage später zur Pfarrkirche St. Jakob überführt, wo sie noch am selben Tag an ihren Platz im Kirchturm gebracht wurde. Am 10. September 1846 war es dann so weit: Die neue Mariahilf-Glocke kam erstmals zum Einsatz.

(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-1715)

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