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Ein Ungewöhnlicher Blick In Die Altstadt

Ein ungewöhnlicher Blick in die Altstadt

Die mittelalterliche Stadt Innsbruck war durch eine Stadtmauer und einen Stadtgraben umschlossen. Sie konnte durch drei große, mit Wehrtürmen gesicherte Stadttore sowie durch ein kleineres viertes Tor – das Pickentor – betreten werden. Durch das Rumer- oder Saggentor gelangte man in die Hofgasse. Von der Innbrücke kommend kam man durch das Inntor, das 1790 abgerissen wurde, in die Herzog-Friedrich-Straße. Das Vorstadt- oder Spitalstor führte von der heutigen Maria-Theresien-Straße ebenfalls in die Herzog-Friedrich-Straße, also von der „Neustadt“ in die „Altstadt“.

Darstellung des Vorstadttors am Haus Herzog-Friedrich-Straße 40

Kaiserin Maria-Theresia ließ das Vorstadttor samt dem angebauten Zollhäuschen 1765, im Zuge der Vorbereitung der Hochzeit ihres Sohnes Leopold mit der spanischen Prinzessin Maria Ludovica, abreißen. Die Steinquader des abgebrochenen Vorstadttors wurden für das Fundament der Triumphpforte, die zur Begrüßung des Brautpaares errichtet wurde, verwendet. Seitlich am Eingang zur Altstadt wurden im selben Jahr Rokoko-Oreillons mit Vasenbekrönung errichtet.

Oreillons dieser Art sind architektonische Elemente, die vor allem im Festungsbau verwendet wurden und dort auch als Bastionsschulter und Bollwerksohr bezeichnet wurden. Sie sollten die zurückgezogene Flanke einer Bastion decken. Die Form der Oreillons kann sowohl abgerundet als auch eckig sein.

Das Titelbild zeigt eine zwischen 1862 und 1869 aufgenommene Stereofotografie auf der die Rokoko Oreillons, der Stadtturm und das Goldene Dachl sehr gut zu sehen sind. Der rechte, ostseitige Oreillon fiel dem Um- bzw. Neubau des Czichnahauses im Jahr 1869 zum Opfer, der linke blieb bis zum Umbau des Adamhauses im Jahr 1912 erhalten.

Eine sehr fantasievoll gestaltete Postkarte auf der die Rokoko-Oreillons gut zu sehen sind. Sie entstand lange nach dem Abbruch der Oreillons. Zudem sind die Gebäude nicht wirklichkeitsgetreu abgebildet.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-G-25768, Ph-29654, Ph-20419)

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