skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Die Reise Der Schwarzen Mander Nach Kundl

Die Reise der schwarzen Mander nach Kundl

Innsbruck war im Zweiten Weltkrieg bis weit in das Jahr 1943 hinein vom Bombenkrieg verschont geblieben, doch mit dem Beginn des strategischen Luftkriegs gegen Österreich wurde auch Innsbruck ab Ende 1943 zum Ziel zahlreicher Luftangriffe. Mit der steigenden Gefahr aus der Luft wuchs die Sorge um die Kulturgüter der Stadt. Bewegliche Kunstwerke konnten relativ einfach in Sicherheit gebracht werden. Das Problem waren aber Denkmäler, die nicht einfach von einem Ort zum anderen gebracht werden konnten. Deshalb wurde darüber diskutiert die Annasäule, das Goldene Dachl und das Grabmal Kaiser Maximilians I. in der Hofkirche mit Schutzbauten zu versehen.

Der Schutz des Kenotaphen und der 28 Bronzestatuen in der Hofkirche wurde vorrangig behandelt. Zuerst wurde allerdings nur ein Splitterschutz angebracht: Der Kenotaph wurde mit einem Bohlengerüst ummantelt, der ein steiles Giebeldach erhielt. Zusätzlich wurden Mauern aus Sandsäcken errichtet. Die „Schwarzen Mander“ erhielten einen Splitterschutz, der aus Rundhölzern angefertigt wurde. Das Holz wurde mit einem feuerhemmenden Mittel imprägniert. Dieser höchst unzureichende Schutz blieb bis 1942. Danach wurden die Figuren wegen der erhöhten Brandgefahr mit einer dünnen Ziegelmauer ummantelt. Aber auch diese Lösung wurde bald als nicht ausreichend erachtet und es wuchs der Plan, die kostbaren Bronzestatuen an einem sicheren Ort außerhalb Innsbrucks unterzubringen. Man beschloss die „Schwarzen Mander“ in einem Felsenkeller der Brauerei Kundl am Eingang zur Kundler Klamm unterzubringen. Der erste Transport erfolgte am 25. Dezember 1943, der letzte am 20. Jänner 1944.

Der Transport der Bronzefiguren mitten im Winter war nicht ungefährlich. Auf diesem Bild sieht man wie zwei der Bronzefiguren durch Schwaz transportiert werden.
Die Bronzestatuen wurden in ihr Versteck in Kundl gebracht.

Der knieende Kaiser Maximilian und die ihn flankierenden Statuen am Kenotaphen wurden genauso wie das Gitter abmontiert und in Sicherheit gebracht. Der Kenotaph selbst wurde mit Holz verschalt und der Zwischenraum mit Holzwolle gefüllt. Zusätzlich wurde eine starke Schutzmauer aus Ziegeln mit einem mit Sand gefüllten Tonnengewölbe angebracht. Das Ganze wurde schließlich noch mit einer 45 Zentimeter dicken Betondecke verstärkt.

Im November 1945 kehrten die „Schwarzen Mander“ nach Innsbruck zurück.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-20934, Ph-20937, Ph-14877)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche