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Anflug Von Innsbruck Ost

Anflug von Innsbruck Ost

Nicht nur für den Club der Pradler ein interessantes Foto aus einer Serie von Luftbildern, deren Autoren in der Reichenau starteten und ein paar Schleifen über die Innenstadt drehten; man sieht an der sehr unterschiedlichen Schärfe, dass es keineswegs leicht war, hier ein unverwackeltes Bild zu schießen; die Piloten flogen nur wenige Meter über die Dächer und haben sicher in der Stadt viel Aufmerksamkeit erregt. Zurück auf dem Boden eilten die Fotografen in die Dunkelkammer, um zu sehen ob aus den Bildern auch etwas geworden ist.

Das Flugzeug hat sich über der Amraser Straße positioniert; die Conrad-Kaserne und der Militärfriedhof sind gut zu sehen, links der Amraser noch das Möbellager der Firma Brüll, sonst sieht man im Werden begriffene Häuserblocks, viele neue Wege über noch grüne Wiesen und die bereits oft hier erörterten Gemüsebeete der Pradler Hausfrauen. Am oberen Bildrand kann man die schütter bebauten Höttinger Felder studieren.

(Kr-Pl-3568)

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
  1. Wehmut kommt auf – all diese herrlichen Wiesen und Felder!!!

    Bezüglich Aufnahmedatum: Flughafen ab 1925 – Kindergarten Pradl Pembaurstraße Baubeginn 1928

  2. Mit dem Bau des Uhrturmgebäudes am Bahnhofsplatz wurde laut Tiroler Kunstkataster bereits 1924 begonnen, das Foto ist demnach vor 1924. Somit stammt die Aufnahme noch aus der Zeit vor Eröffnung des Flughafens Reichenau. Dieser wurde am 1. Juni 1925 eröffnet.

    1. Ich habe, ehrlich gesagt nur auf Pradl geschaut. Nachdem ich auch die T.Prachenskybauten Pembaurblock und Körnerstraße 5 noch nicht sehen konnte, wollte ich gerade schreiben, ob nicht etwa Flieger vor der Flughafeneröffnung schon geflogen sind. Es scheint demnach so (Uhrturm)

  3. Das Uhrturmdatum ist unumgehbar.

    Da es 1924 bei uns noch keinen Flugverkehr mit Flugzeugen gegeben hat, muß die Aufnahme aus einem Ballon gemacht worden sein. Es ist anzunehmen, daß der Ballonfahrer vom Gaswerkaufgestiegen ist, von wo zahlreiche Ballonstarts erfolgt sind, teilweise auch zu wissenschaftlichen Zwecken. Somit wäre die Aufnahme bald nach dem Start erfolgt.

    Das Innsbrucker Stadtgas hat sich laut einer überlieferten Aussage eines Ballonfahrers als ein für Ballone vorzüglich reines und somit relativ leichtes Gas erwiesen, welches gerne als Füllgas verwendet wurde, auch wenn ein Wasserstoffballon natürlich weniger Gewicht aufgewiesen hätte. Wasserstoff war jedoch nicht so leicht zu erhalten als wie das Stadtgas und ist im Umgang nicht ungefährlich.

    Das Datum könnte man vielleicht festlegen, Ballonfahrten waren zwar zahlreich, aber doch abzählbar. Ich werd nachlesen, aber da ist sicher wieder einer schneller :-).

  4. Höchst spannend, dass dieses Bild von einem Ballon aus aufgenommen wurde. Nachdem Ballone fahren und nicht fliegen, wäre „Anfahrt auf Innsbruck-Ost“ wohl der historisch zutreffendere Titel für diesen Beitrag.

    Das genaue Datum für den Spatenstich des Uhrturmgebäudes war leider nirgends aufzufinden….

  5. Am rechten Bildrand ist die Barackensiedlung zu sehen, die sich am Ende der Amthorstraße befunden hat (Amthorstraße 51-55). Die Baracken wurden 1924 erstbezogen und bestanden bis Mitte der 1980-er Jahre als städtische Wohnungen(!). Zusammen mit der Information von Herrn Auer bezüglich des Uhrturmgebäudes dürfte der Aufnahmezeitpunkt ziemlich genau in den Jahren 1923 oder 1924 liegen.

  6. Die Eröffnung des Flughafens im Juni 1925 ist somit kein Kriterium für das Aufnahmedatum (leider habe ich das ins Spiel gebracht), man hat wahrscheinlich schon vorher Innsbrucker Flugaufnahmen von Fliegern aus gemacht. Die Aufnahme aus einem Ballon könnte auch passen – aber das wäre zu unfair von Herrn Hofinger gewesen.

    Interessant wäre noch zu wissen, wann die Lücken bei den Rhomberghäusern in der Gaswerkstraße geschlossen wurden.

  7. Der einzige dokumentierte zivile Start eines Flugzeuges nach dem WK 1 fand vom 3. bis 5, April 1920 statt. Damals beehrte uns ein Herr Schneider aus Augsburg kommend mit seiner damals schon hoffnungslos veralteten Rumplertaube, einer Raubkopie der Etrichtaube. Er führte an diesen Tagen von der Wiese hinter dem Kettenbrückensanatorium aus ein paar Rundflüge durch, mit je einem Passagier an Bord. Der hätte natürlich photographieren können, aber: Aber wie kommen die auf unserem Photo erkennbaren Heumandeln in den April?
    Ich habe – wie wohl Niko Hofinger auch – zuerst auch an ein Flugzeug als Photoplattform gedacht. Gsnz ausgeschlossen wäre es ja nicht, das Flugzeug hätte ja von woanders aus starten können.

  8. Flugzeuge waren vor Eröffnung des Flughafens 1925 äußerst seltene Gäste in Innsbruck. Das Landen und Starten war auch ohne Flughafen möglich, aber sehr gefährlich:

    Im November 1923 landete ein von Wien über Bruneck kommendes Flugzeug in Innsbruck. Im Pustertal wäre es fast von den Carabinieri beschlagnahmt worden:
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19231108&query=%22flugzeug+innsbruck%22~10&ref=anno-search&seite=3

    Im September 1924 kam es auf der Ulfiswiese zu einer ziemlich unsanften Landung. Das kaputte Flugzeug musste mit dem Zug retour geschickt werden:
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tan&datum=19240915&query=%22flugzeug+innsbruck%22~10&ref=anno-search&seite=4

    Ein Flugzeug zu sehen war ein großes und seltenes Spektakel, welches von vielen Menschen auf den Straßen aufmerksam beobachtet wurde. So geschehen bei der zweimaligen Landung einer von Zürich kommenden Maschine in der Reichenau im Mai 1925:
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19250502&query=%22flugzeug+innsbruck%22~10&ref=anno-search&seite=1

    1. Auf der Seite der Innsbrucker Nachrichten vom 8. November habe ich auch etwas entdeckt, das Herrn Roilo interessieren könnte: Eine Todesnachricht der Maria Roilo, geb. Huber, Bäckermeistergattin.

      1. Oh, danke, Frau Michaela. Ich hatte bisher nur ein Sterbebildl von meiner Großmutter. Sie war eine gebürtige Brixnerin, Mutter von neun Kindern, die zwischen 1900 und 1914 geboren sind!

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